Bundesumweltministerin Svenja Schulze hat am Donnerstag einen millionenschweren Förderbescheid übergeben. © Oliver Schaper
Klimaschutz und Luftqualität
Bundesumweltministerin in Dortmund: DSW21 bekommt Millionen für E-Busse
2022 sollen zwischen Mengede und Sölde die ersten Elektro-Busse fahren. 30 Fahrzeuge will DSW21 insgesamt anschaffen - und wird vom Bund unterstützt. Das Vorhaben ist auch Experiment.
Nächster Schritt auf dem Weg zu mehr Klimaschutz: DSW21 macht sich auf, seine 172 Fahrzeuge große Busflotte Schritt für Schritt durch Elektro-Busse zu ersetzen. „StromFahrer“ nennt DSW21 das Projekt. Dabei verfügen die Verkehrsbetriebe eigenen Angaben zufolge bereits heute durch die Bank über effiziente Diesel- und Hybridbusse, die eine grüne Plakette haben und fast alle die EuroVI-Norm erfüllen.
Beim Bemühen, die Luftqualität in den Städten zu verbessern, sei der öffentliche Nahverkehr nicht Teil des Problems, sondern „Teil der Lösung“, betonte OB und DSW21-Aufsichtsratsvorsitzender Thomas Westphal am Donnerstag (18.2.) in einer Runde im Betriebshof in Brünninghausen. Mit dabei: Bundesumweltministerin Svenja Schulze, die „nicht nur warme Worte mitbrachte“, sondern Geld. Und zwar den Förderbescheid ihres Ministeriums über 13,6 Millionen Euro.
Fahrgäste wechseln in Brünninghausen teilweise den Bus
Der Betrag kommt auf jene 24 Millionen Euro drauf, die DSW21 selbst in die Hand nimmt für den Kauf der ersten 30 E-Gelenkbusse. Die Ausschreibung geht in den kommenden Wochen raus.
Im Bemühen, kein Geld in den Sand zu setzen, hatte sich DSW21 erst einmal Zeit gelassen mit der Umstellung auf E-Wagen. Man wollte die technische Entwicklung abwarten. Einer der anfangs größten Knackpunkte: Welche Ladekapazität haben die Batterien? Welche Reichweite ist damit verbunden? Klar ist: Die Fahrzeuge, die etwa Mitte 2022 durch Dortmund rollen, müssen mit einer Batterieladung mindestens 200 Kilometer abspulen können.
Eingesetzt werden sie auf den drei miteinander verknüpften Linien 470, 440 und 437, die von Mengede bis Sölde quasi quer durch die Stadt führen. Für DSW21 ist das ein kleines Experiment: Aufgrund der Batterie-Reichweiten wird ein Teil der Busse die Fahrt am Betriebshof in Brünninghausen unterbrechen und neu geladen werden müssen. Die Fahrgäste werden gebeten, in einen fertig geladenen Bus umzusteigen – eine entsprechende Haltestelle wird eingerichtet. „Wir wollen testen, wie das bei den Fahrgästen ankommt“, sagte DSW21-Verkehrsvorstand Hubert Jung.
Wieviel Wärme kann die Batterie im Winter liefern?
Größere Verzögerungen will DSW21 dabei vermeiden. „Wir werden uns auf eher schwächer frequenzierte Zeiten konzentrieren“, sagte Betriebsleiter Rolf Habbes auf Anfrage. Der eigentliche Stresstest für die Batterien dürfte vor allem in den Wintermonaten folgen: Ihr Strom muss nicht nur den Bus antreiben – sondern gleichzeitig auch für die Wärme im Fahrzeug sorgen.
Die ersten Elektrobusse sollen 2022 durch Dortmund rollen und auf dem Betriebshof von DSW21 aufgeladen werden - inklusive dortigem Umsteigen für Fahrgäste. © Oliver Schaper
Innerhalb der kommenden zehn Jahre will DSW21 seine gesamte Busflotte auf E-Wagen umstellen. Offen ist, ob DSW21 dann auch dezentrale Ladesäulen errichtet – oder das „Auftanken“ mit Strom allein am Betriebshof erfolgen soll. DSW21-Betriebsleiter Habbes zeigt sich vorsichtig optimistisch und setzt auf die technische Entwicklung. Er gehe davon aus, dass der Markt künftig Busse mit einer höheren Reichweite von 400 bis 500 Kilometern hervorbringen werde, so Habbes. Dezentrale Ladesäulen auf den Routen würden dann eher überflüssig.
Elektro-Mobilität als „Übergangslösung“?
Dabei hat DSW21 bereits jetzt alle Hände voll zu tun, um den Betriebshof in Brünninghausen unter anderem mit Stromleitungen, Trafos und neuer Technik auszurüsten. Lohnen soll es sich in jedem Fall: Im Vergleich zu Dieselbussen werde der Stickoxid-Ausstoß 2022 durch die 30 „Stromfahrer“ um rund 40 Prozent gesenkt, sagt DSW21.
Für DSW21-Vorstandschef Gruntram Pehlke ist mit E-Bussen das Ende der Fahnenstange nicht erreicht: Elektromobilität, so Pehlke, sei eine Übergangstechnologie. Es werde weitere neue umweltfreundliche Antriebssysteme geben. Dazu könne auch Wasserstoff zählen.
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