Was ist Ihrer Meinung nach das drängendste Problem in Dortmund?
Wir müssen ja nur aus dem Fenster schauen und sehen, dass unsere Innenstadt zunehmend zerfällt. Das ist einerseits ein Produkt der falschen Corona-Politik, aber sicherlich auch einer Laissez-faire-Haltung in der Ordnungspolitik und in der Politik der inneren Sicherheit. Wir haben offenen Drogenkonsum in der Innenstadt, wir haben Straßenkriminalität und Messerstechereien. Darunter leiden viele Dortmunder.
Die polizeiliche Kriminalstatistik sagt: Es gibt zwar mehr Gewaltkriminalität und Straßenkriminalität als in den Corona-Jahren, aber weniger als 2014 oder 2015. Haben Sie da einen anderen Eindruck?
Das gefühlte Sicherheitsgefühl, das die Menschen haben, ist rapide heruntergegangen. Die Leute fühlen sich unsicherer in unserer Innenstadt, in ganz Dortmund, wahrscheinlich sogar in ganz Deutschland. Dortmund hat den kriminellsten Hauptbahnhof der Republik. Natürlich wirkt sich das auf die Innenstadt aus. Früher war Dortmund eine Einkaufsstadt. Die Leute aus dem Münsterland, aus dem Sauerland sind zu uns gekommen, um einkaufen zu gehen, aber sie meiden Dortmund inzwischen. Es gibt ja inzwischen durch die Kaufmannsgilden eine Erhebung, dass man lieber in den Ruhrpark nach Bochum fährt. Ich kenne inzwischen viele Bürger, die sagen, dass sie auch unter Straßenkriminalität gelitten haben, unter Anquatschversuchen, Angriffsversuchen, Antanzversuchen. Das nimmt schon zu, auch wenn der Polizeipräsident betont, dass alle Ausführungen von rechtspopulistischer Seite ja letztlich Ammenmärchen werden. Die Bürger wissen, dass unsere Stadt unsicherer geworden ist.
Das ist Matthias Helferich
- Alter: 36
- Wohnort: Dortmund
- Familienstand: ledig
- Beruf: Jurist, fraktionsloses Mitglied des Deutschen Bundestags
- Partei: AfD, aber derzeit läuft ein Ausschlussverfahren gegen ihn.
- Vorherige Kandidaturen: Bundestagswahl 2017 (nicht erfolgreich), Bundestagswahl 2021 (erfolgreich)
Bleiben wir zunächst bei der Wirtschaft: Lebensmittel, Miete, Energie – alles ist teurer geworden, ob nun gefühlt oder tatsächlich. Was tun Sie dagegen?
Durch das Lieferkettengesetz, durch die Corona-Politik, vor allen Dingen aber durch den Anstieg der Energiekosten haben die Bürger nicht nur gefühlt, sondern tatsächlich am Ende des Monats weniger in der Tasche. Gleichzeitig haben wir aufgrund der Migrationspolitik, aufgrund des Anstiegs von Bürgergeldempfängern, der Aufblähung unseres Sozialstaates für Fremde immer höhere Sozialabgaben. Und darunter leiden vor allen Dingen die kleinen Leute in unserer Stadt und in unserem Land.
Beim Wohnraum ist es nicht nur ein finanzielles Problem. Viele Dortmunder suchen eine Wohnung, suchen ein Haus und tun das vergebens. Nennen Sie eine Lösung für dieses Problem.
Aktuell wird darüber berichtet, dass noch nie so viel Geld in den Wohnungsbau geflossen ist, gleichzeitig aber immer weniger Wohnungen gebaut werden. Das liegt an den hohen Baukosten. Die großen Wohnungsbaugesellschaften investieren ja gar nicht mehr, weil Bauen derart teuer geworden ist aufgrund von klimapolitischen Vorgaben der Europäischen Union, aber auch Berlins. So fließen Investitionen in die Baubranche letztlich nicht mehr. Gleichzeitig haben wir einen Anwuchs unserer Bevölkerung durch Massenmigration. Da lautet unsere Antwort: „Abschieben schafft Wohnraum.“

Was würden Sie an der aktuellen Migrationspolitik ändern?
Auch nach der Gräueltat von Aschaffenburg: Es wird viel gefordert. Es werden allerlei Betroffenheitsbekundungen von Establishment-Politikern zum Besten gegeben, aber es passiert danach nichts. Wir stehen für eine Remigrationspolitik, die illegale, ausreisepflichtige, kriminelle Ausländer außer Landes bringt in einem ersten Schritt, und die Sachleistung statt Geldleistung verspricht – auch um ein Signal in die Welt zu senden, dass wir eben nicht das Weltsozialamt sind. Flüchtlinge, die ernsthaft individuell bedroht sind und deshalb einen Rechtsanspruch auf Asyl haben, bekommen hier auch Schutz, aber einen Schutz auf Zeit und Schutz zu Bedingungen, die nicht besser sind als die Lebensbedingungen der Einheimischen. Und deshalb ist Migration letztlich auch eine soziale Frage.
Trump, Kickl, Le Pen – wir haben weltweit ein Erstärken der Extreme. Wie sehen Sie das?
Ich würde schon in Abrede stellen, dass Kickl, Trump und Madame Le Pen Extreme sind im Sinne von Extremisten. Sie scheinen sehr extrem den Willen ihrer Völker...
...Extreme, nicht Extremisten...
...gut. Sie scheinen den Willen ihrer Völker, die hinter ihnen stehen, extrem durchzusetzen. Das vermag eben das Establishment in Frankreich oder in den USA oder eben in Österreich nicht mehr.
Bei den USA würde ich jetzt nicht von einem homogenen Volk sprechen...
„E pluribus unum“, made of many, one... [Anmerkung: Wappenspruch im Siegel der USA, „Aus vielen eines“]
...also schon in der Pluralität?
Ja, so definiert sich ja die amerikanische Nation, ähnlich wie es auch in Frankreich passiert.
Zum Abschluss noch eine persönliche Frage: Wer ist Ihr politisches Vorbild?
Der Blick nach Österreich ist da schon recht zielführend. Herbert Kickl ist aus meiner Sicht einer der aufrechtesten Politiker in Europa und das wird auch goutiert vom Volk. Er ist jemand, der sich nicht brechen lässt und der letztlich wie kein anderer authentisch Politik für die Österreicher macht. So jemanden brauchen wir auch in Deutschland und da haben wir als Pendant Alice Weidel.