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Bundes-SPD schaltet sich in den Streit im Evinger Ortsverein ein
Streit in der SPD
Innerhalb der Evinger SPD herrscht seit über einem Jahr Streit. Einige Mitglieder fühlen sich mundtot gemacht – und erhalten nun Auftrieb von der Bundesschiedskommission der SPD.
Unter den Evinger Sozialdemokraten schwelt seit gut einem Jahr ein Streit, der noch immer nicht beigelegt ist. Dabei geht es um die Abspaltung des SPD-Ortsvereins Lindenhorst vom alten Ortsverein Eving-Lindenhorst.
Diese hatte laut Hans-Jürgen und Uwe Unterkötter als Vertreter des alten Vereins lediglich zum Ziel, sich von ihnen und anderen missliebigen Mitgliedern zu trennen - etwas, das der SPD-Stadtbezirksvorsitzende Uli Dettmann im Dezember 2019 zurückgewiesen hatte.

Werden mutmaßlich in diesem Leben keine Freunde mehr: die SPD-Unterbezirksvorsitzende Nadja Lüders und der Evinger SPD-Politiker Hans-Jürgen Unterkötter. © Archiv/Schröter (A)
Auch stand die Behauptung im Raum, der alte SPD-Ortsverein Eving-Lindenhorst existiere gar nicht mehr, solange er nicht neu gegründet werde.
Dazu teilen Uwe und Hans-Jürgen Unterkötter nun - genau ein Jahr später - mit: „Nach dem Schiedsspruch der SPD-Bundesschiedskommission vom 1.12.2020 besteht der SPD-Ortsverein Eving-Lindenhorst weiterhin. Die Bundesschiedskommission hat mitgeteilt, dass sämtliche Beschlüsse des
Vorstandes des SPD-Unterbezirkes Dortmund in der Sache der Teilung des Ortsvereins Eving-Lindenhorst unwirksam sind. Ebenso wurde der Beschluss der
Landesschiedskommission I NRW zur angeblich wirksamen Teilung des Ortsvereins für unwirksam erklärt.“

Uli Dettmann ist seit Mai 2016 SPD-Stadtbezirksvorsitzender in Eving. Auch er steht im Fokus der Kritik von Hans-Jürgen und Uwe Unterkötter. © Andreas Schröter
Der SPD-Unterbezirk, dessen Vorsitzende die Landtagsabgeordnete Nadja Lüders ist, teilt dazu mit: Die Bundesschiedskommission komme zu der Erkenntnis, dass ausschließlich aus formalen Gründen (ihrer Einschätzung nach habe es bei der Durchführung Verfahrensfehler gegeben) die Teilung des gemeinsamen Ortsvereins keine Gültigkeit habe.
„Allerdings“, so heißt es in der Erklärung des Unterbezirks weiter, „machen die Ausführungen der Bundesschiedskommission deutlich, dass Entscheidungen
über Neugründungen oder Teilungen von Ortsvereinen ausschließlich in der Kompetenz des jeweiligen Unterbezirks, sprich hier dem Vorstand des Unterbezirks Dortmund, liegen.“

Auch der Evinger Sozialdemokrat Uwe Unterkötter fühlt sich von seinen Parteifreunden Nadja Lüders und Uli Dettmann ausgebootet. © Andreas Schröter (A)
Das Ergebnis der Bundesschiedskommission liege dem Unterbezirk erst seit wenigen Tagen vor und der Vorstand werde sich in seiner nächsten Sitzung umfassend damit befassen.
Die Unterkötters werfen Nadja Lüders und Uli Dettmann Mauscheleien bei der Aufstellung der Kandidaten vor der Kommunalwahl für Rat und Bezirksvertretung vor und sagen: „Dieses unsoziales Verhalten einer Partei, die sich Sozialdemokratische Partei Deutschlands nennt, ist nicht hinnehmbar. Der Ortsverein wurde beziehungsweise wird politisch und wirtschaftlich mundtot gemacht.“
Die Unterkötters fordern nun einen Personalwechsel im Landesverband, im SPD-Unterbezirk Dortmund und im Stadtbezirk Eving. Sie sagen: „Denn Genossinnen und Genossen, die nur Parteiarbeit machen, um für sich persönlich ein Mandat oder Posten zu ergattern, bringen die SPD nicht weiter.“
Ich fahre täglich durch den Dortmunder Nordosten und besuche Menschen, die etwas Interessantes zu erzählen haben. Ich bin seit 1991 bei den RN. Vorher habe ich Publizistik, Germanistik und Politik studiert. Ich bin verheiratet und habe drei Töchter.
