
Bürogebäude an der Lindemannstraße soll für Neubau mit Eigentum weichen
Lindemannstraße
Das Bürohaus an der Lindemannstraße 78 bis 80 ist mehrfach um- und ausgebaut worden – bald soll es abgerissen und ersetzt werden: Für das Gebäude aus den 30er Jahren tickt die Uhr.
Mit dem Bau des Wohn- und Geschäftshauses „Four Windows“ an der Lindemannstraße 6 bis 8 nahe der Möllerbrücke hat der Düsseldorfer Projektentwickler Albert Sevinc Planen + Bauen GmbH in Dortmund den Aufschlag gemacht. Die Immobilie wurde 2015 fertiggestellt und ist voll in Nutzung.
„Und weil wir mit Dortmund sehr gute Erfahrungen gemacht haben“, wie Sevinc sagt, hat er nun das nächste Objekt rund 700 Meter südlich in Angriff genommen: die Immobilie Lindemannstraße 78 bis 80 in unmittelbarer Nähe zum Steigenberger Hotel.
Aus der Zwangsversteigerung
Der Projektentwickler hat das Gebäude mitsamt dem rund 5400 Quadratmeter großen Grundstück vor einem halben Jahr bei einer Zwangsversteigerung erworben.

Rund 100 Eigentumswohnungen verschiedener Größenklassen sollen im Neubau (l.) an der Lindemannstraße 78 bis 80 untergebracht werden. Rechts daneben das denkmalgeschützte Gebäude der Fachhochschule. © Mirko Radke
Nach intensiver Prüfung sei man zu dem Schluss gekommen, dass sich die Immobilie aufgrund ihrer Struktur und Statik für eine Umnutzung nicht eigne und so auch nicht zukunftsfähig sei. Sie wurde in den 30er Jahren erstellt, in der Folge mehrfach umgebaut und diente vor vielen Jahren mal als Sitz des Versorgungsamtes.
Jetzt soll das Bürohaus im Kreuzviertel abgerissen und durch einen Neubau mit Eigentumswohnungen in den Obergeschossen ersetzt werden. Das Projekt trägt den Titel „Lindemann's.“
Das Erd- und das Gartengeschoss sollen mit Gewerbeeinheiten belegt werden, für die rund 5000 Quadratmeter Fläche bereitstehen. Der Entwurf, der im Gestaltungsbeirat der Stadt viel Zustimmung fand, stammt aus dem Düsseldorfer Architekturbüro Mirko Radke, langjähriger Kooperationspartner von Sevinc.
Abriss an der Lindemannstraße Anfang 2020
Die konkreten Nutzer sind noch offen. Denkbar seien Fachhandelsgeschäfte, Gastronomie oder beispielsweise ein Fitnessstudio, sagt Sevinc. Beides ist bereits im Gebäude untergebracht: Mongo's Restaurant ist für viele Besucher seit Jahren zu einer ebenso festen Anlaufstelle geworden wie das Fitnessstudio Kieser Training. „Beide Nutzer sind über die Pläne informiert“, sagt Projektentwickler Sevinc. Er würde das Restaurant und das Fitnessstudio nach Möglichkeit gern auch im Neubau als Mieter begrüßen. Wann die Türen geschlossen werden, ist noch unklar, möglicherweise Anfang 2020.
Läuft alles glatt, könnte das Gebäude wenig später abgerissen werden. Mitte 2020, so der Plan, soll mit dem Neubau gestartet werden, bis zu dessen Fertigstellung knapp zweieinhalb Jahren ins Land ziehen können.
Rund 100 Eigentumswohnungen
Rund 100 hochwertige Eigentumswohnungen sollen in dem Neubau entstehen. Zwischen 50 und rund 200 Quadratmeter groß, werden alle Wohnungen mit Balkonen, Loggien oder Terrassen ausgestattet. Außengastronomie und Flächen zum Verweilen vor dem Gebäude sollen für eine individuelle Platzgestaltung sorgen. Die Parkplätze vor und hinter dem Haus kommen weg, Autos verschwinden in einer zweigeschossigen Tiefgarage mit rund 200 Stellplätzen.
Der Neubau sei mit Rücksicht auf die Nicolaikirche und das Nachbar-Gebäude der FH mit den Denkmalpflegern abgestimmt. Der „Gildenpark“, der sich hinter dem Gebäude anschließe, soll natürlich erhalten bleiben. Die rückwärtigen Flächen sollen ebenfalls wie ein Park gestaltet werden, mit Bäumen, Hecken, Rasen und einem Kinderspielplatz. Die Gesamtinvestition beziffert der Vorhabenträger auf „einen hohen zweistelligen Millionenbereich.“
Jahrgang 1961, Dortmunder. Nach dem Jura-Studium an der Bochumer Ruhr-Uni fliegender Wechsel in den Journalismus. Berichtet seit mehr als 20 Jahren über das Geschehen in Dortmunds Politik, Verwaltung und Kommunalwirtschaft.