Der Wache in Asseln soll eine neue Polizeidienststelle in Aplerbeck weichen. Von dort aus soll die Polizei dann über die Stadtbezirke Aplerbeck und Brackel wachen. Dortmunds Polizeipräsident Gregor Lange begründet das unter anderem mit dem Zustand der Wache in Asseln. „In dem neuen Wachgebäude sollen die bisherigen, stark erneuerungsbedürftigen Wachen Aplerbeck und Asseln konzentriert werden und die Einsatzkräfte aus beiden Wachen gebündelt werden“, heißt es von Lange in einer Pressemitteilung.
Auch Brackels Bezirksbürgermeister Hartmut Monecke sieht das Vorhaben positiv. Gerade, weil viele Menschen den Standort Asseln so gar nicht auf dem Schirm hätten. „Es gibt wahrscheinlich Menschen in Brackel“, so Monecke, „die wissen gar nicht, dass es in Asseln eine Wache gibt. Die sind bisher immer nach Körne gefahren“, sagt der Bezirksbürgermeister.
Bürger sehen Schließung kritisch
Doch was sagen die Bürger in Asseln zu den Plänen, die Wache zu schließen? Die meisten von ihnen sehen die Idee kritisch. So auch Robert Deumelhuber, der in Asseln lebt. „Das ist Schwachsinn hoch drei. Die Kriminalität steigt und steigt immer mehr. Hier hat man noch eine Nähe zur Polizei durch die Zweigstelle“, sagt er, „da fehlt dann die Bürgernähe hier vor Ort, wenn man das ganze nach Aplerbeck oder nach Brackel verlagert.“
In die selbe Kerbe schlägt Regina Kiefert. Auch sie kritisiert die Pläne zur Schließung der Wache. „Es passiert so viel. Die Verbrechen nehmen zu und man kann abends nicht mehr rausgehen und die wollen hier schließen“, beschwert sie sich. Ihrer Meinung nach sei Asseln „groß genug“ für eine eigene Wache und diese sollte daher auch im Ort bleiben.
Kritik über den Plan zur Schließung der Wache kommt auch von Dieter Hundertmark. Er lebt zwar in Wickede, sieht die Schließung der Asselner Wache jedoch auch kritisch: „Die Wege werden einfach zu weit. Die Wache in Wickede wurde ja schon vor Jahren geschlossen“, meint Hundertmark.
Es gibt allerdings auch Asselner, die diese Entscheidung verstehen können. Eine davon ist Brigitte Pöppe. „Ich glaube schon, dass das eine gute Idee ist. Hier in Asseln ist eigentlich relativ wenig los. Und wenn jemand mal die Polizei braucht, dann macht es auch keinen großen Unterschied, ob sie aus Aplerbeck kommt. Das ist ja auch nicht weit weg“, argumentiert Pöppe. Sie stört etwas ganz Anderes.

„Viel schlimmer als die Polizeiwache finde ich, dass sie uns die Volksbank-Filiale hier weggenommen und nach Brackel gebracht haben. Wir haben hier sehr viele alte Menschen, die den weg zum Teil gar nicht mehr schaffen. Und wenn man hier bei der Sparkasse Geld abholen möchte, muss man Gebühren bezahlen“, beklagt sie.
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