Kommt der teure Schauspiel-Neubau? Es gibt eine Mehrheit für das Mega-Projekt

Bühne frei fürs neue Schauspiel: Mehrheit für Mega-Projekt
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Die Realisierung des Projekts „Neues Schauspiel“ rückt näher: Am Dienstag (23.5.) hat sich der Kultur-Ausschuss mit der Frage „Sanierung oder Neubau“ des Theaters am Hiltropwall befasst - und mit großer Mehrheit für einen Neubau votiert, der nach einer Machbarkeitsstudie mindestens 93 Millionen Euro kosten könnte.

Kämmerer und Kulturdezernent Jörg Stüdemann hat in seiner Vorlage der Neubauvariante den Vorzug gegeben, „um eine räumliche Neuordnung des Schauspielhauses im Inneren und damit eine zeitgemäße und barrierefreie

Konstellation für die Bühne zu erreichen“. Der Kulturausschuss hat dazu seine Empfehlung abgegeben, der Stadtrat will am 15. Juni die Planung beschließen.

Der Vorsitzende des Kulturausschusses, Sascha Mader (CDU) hat sich auf Nachfrage unserer Redaktion am Vortag der Sitzung bereits positioniert: „Die grundsätzliche Richtung und die Rahmenbedingungen stimmen. Eins muss klar sein: Das Kinder- und Jugendtheater kommt zuerst. Das haben wir seit 20 Jahren versprochen. Für eine Sanierung stehen wir nicht zur Verfügung, wir wollen einen faktischen Neubau haben.“ Warum die Zahl der Sitzplätze erhöht werden müsse, sei ihm aber bei der schlechten Auslastung des Schauspiels schleierhaft.

Eine Große Kultur-Koalition

Auch die SPD hatte im Vorfeld signalisiert, der Vorlage von Jörg Stüdemann zu folgen. Diese Große Kultur-Koalition vereint allein elf der 21 Ausschuss-Sitze auf sich - die Mehrheit für die Neubau-Variante schien gesichert. Aber die Fraktionen der Grünen und der Linke plus hielten dagegen: Mit einen gemeinsamen Änderungs-Antrag wollten Barbara Brunsing von den Grünen und Petra Dresler-Döhmann von den Linken erreichen, dass beide Varianten - Sanierung oder Neubau - gleichwertig weiterverfolgt werden.

Der ausschlaggebende Punkt für die Grünen, die das Thema lange debattiert hatten: die Klima-Bilanz des Projekts. Bei der Abwägung zwischen Neubau für 93 Millionen Euro oder Sanierung für 72 Millionen Euro solle „die reale CO2-Bilanz über die Lebensdauer der Gebäude gegenübergestellt werden“, lautete die Forderung an die Verwaltung.

Eine andere Sorge hat Petra Dresler-Döhmann: „Die Mitarbeitenden des Theaters arbeiten in den alten renovierungsbedürftigen Räumen unter unzumutbaren Bedingungen“, sagt die Linke-Politikerin . Für sie „stellt sich die Frage nach der Höhe der Kosten. Dortmund schwimmt nicht gerade im Geld.“ Die Sorge, es könnte „ein reines Imponier-Objekt ohne Rücksicht auf Steuerzahlerinnen und Steuerzahler“ entstehen, trieb auch Marc Ossau, der als sachkundiger Bürger für die FDP/Bürgerliste im Ausschuss sitzt, um.

Nachdem der Änderungsantrag keine Mehrheit fand, stimmten neben SPD und CDU auch die Grünen, Linke plus und die FDP/Bürgerliste für den Neubau.

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