Es hängt am Bauordnungsamt im Kreis Unna: Stimmt die Behörde einem entsprechenden Nutzungsantrag zu, bekommt Holzwickede einen buddhistischen Tempel. Bekannt ist, dass die Neuapostolische Kirchengemeinde (NAK) ihr Gotteshaus 2022 aufgegeben hat und verkaufen möchte. In der Buddhistischen Theravada Gemeinschaft Dortmund e.V. hat die NAK einen Kaufinteressenten für das Gebäude gefunden, das eine Religionsgemeinschaft an die andere verkaufen würde.
Eine Hürde muss das Vorhaben überwinden: „Es ist Voraussetzung für uns, dass ein Mönch im Tempel leben kann“, sagt Friedhelm Bange. Der Dortmunder Buddhist ist eines von etwa zwei Dutzend Vereinsmitgliedern. Etwa 100 bis 150 weitere Gläubige besuchen seiner Schätzung nach regelmäßig in Dortmund den Tempel.
Sein Schluss daher: Sollte ein Antrag auf Nutzungsänderung nicht genehmigt werden, und könnten die Buddhisten dadurch einen Teil der Ex-Kirche nicht in Wohnraum für ihren Mönch umwandeln, wäre der Kauf des Gebäudes hinfällig. Sollte ein positiver Bescheid kommen, würde der Verein alsbald loslegen wollen. Kauf und Umbau finanziere man allein über Spenden. Die bauliche Umsetzung wiederum sei weitgehend in Eigenleistung vorgesehen.

In Dortmund läuft das Gemeindeleben in einem provisorischen Tempel, der in einem Mehrfamilienhaus in Hacheney untergebracht ist. Für religiöse Feste weicht die buddhistische Gemeinschaft auf das Gelände einer Schule aus. Die 2004 gegründete Glaubensgemeinschaft würde gerne nach Holzwickede ziehen und einen „Wat Metta Parami“ beziehen – sinngemäß: einen Tempel der Glückseligkeit. „Wir suchen seit etwa zwei Jahren nach einem passenden Gebäude. Ob in Menden oder Bergkamen – überall haben wir uns bislang vergeblich um eine Immobilie bemüht.“
Holzwickede sei als Standort durch die Lage im Dreieck Dortmund-Unna,.Sauerland ideal. Neben Thailändern und Deutschen kommen Gläubige auch aus anderen asiatischen Ländern. „Unser Mönch etwa ist Indonesier“, sagt Bange, der vor mehr als 20 Jahren konvertierte.
Den Buddhisten ist die Parkplatzsituation vor Ort bewusst
Die Theravada-Gemeinschaft kündigt der 82-Jährige als offene und friedliche Gemeinschaft an, bei der jeder Mensch unabhängig von Herkunft und Religion willkommen ist – etwa zu den gemeindlichen Festen.
Davon veranstalte man etwa fünf im Jahr. Sollte das künftig an der Holzwickeder Nordstraße passieren, ist sich Bange eines Umstands bewusst: „Wir wissen von einer Anwohnerin, dass die Parkplatzsituation vor Ort nicht einfach ist. Aber wir haben Veranstaltungen nur an Wochenenden außerhalb vom Berufsverkehr und würden unsere Gäste instruieren, dafür vorgesehene Parkplätze im Ort zu nutzen.“