Feuer in Dortmunder Golfclub Ermittler nennen neue Details - und haben einen Verdacht

Brand in Golfclub: Polizei geht von Brandstiftung aus
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Ein Feuer hat am Samstag (10.12.) große Teile des Dortmunder Golfclubs „Golf Range“ in Wambel zerstört. Eine etwa 80 Meter lange Flammenwand hatte die Feuerwehr mehrere Stunden lang beschäftigt. Am Montagmorgen (12.12.) gab die Polizei nun weitere Einzelheiten bekannt.

Laut einer Pressemitteilung geht die Polizei von Brandstiftung aus. Es werden nun Zeugen gesucht. Wer verdächtige Personen auf dem Gelände des Golfclubs gesehen hat, soll sich bitte bei der Kriminalwache melden (0231/132 7441). Der Schaden liege im sechs- bis siebenstelligen Bereich.

Veranstaltungsgäste bemerken Feuer

Weiter heißt es in der Meldung, dass „Gäste einer naheliegenden Veranstaltung“ den Brand am Rennweg 70 bemerkt hätten.

Die Driving Range - also die Trainingsanlage für Abschläge - ist nicht mehr nutzbar. Zusätzlich griff der Brand auf das Clubhaus über. Auch dieses Gebäude ist samt Gastronomie fast vollständig niedergebrannt.

Die Golf Range war erst im Sommer 2021 nach einem Wasserschaden komplett saniert worden. Erst Ende November seien die Büros in das Clubhaus eingezogen. Sie befanden sich vorher in Containern, die auf dem Parkplatz gestanden haben.

In einer zweiten Mitteilung am Montagnachmittag gab die Polizei bekannt, dass der oder die Täter ein Golf-Cart entwendet haben. Auch dazu nimmt die Polizei Hinweise unter 0231/132 1028 entgegen.

Feuerwehr war 20 Stunden vor Ort

Für die Feuerwehr habe dieser Einsatz zu den größeren in diesem Jahr gehört, sagt Feuerwehrsprecher Oliver Körner. Vom Eintreffen um 1.15 Uhr bis zur Schlussmeldung gegen 21 Uhr sind fast 20 Stunden vergangen. Dementsprechend viele Einsatzkräfte waren verteilt über die gesamte Zeit vor Ort.

Insgesamt seien 123 Personen an den Löscharbeiten beteiligt gewesen. Vor Ort waren Fahrzeuge der hauptamtlichen Wachen 1, 2, 3, 4, 5, 6, 8, und 9 sowie Kräfte der Freiwilligen Feuerwehren aus Sölde, Aplerbeck, Kirchhörde, Hombruch, Persebeck, Asseln und Deusen. Der Rettungsdienst sei zur Eigensicherung am Golfclub gewesen. Verletzte habe es laut Körner nicht gegeben. Zusätzlich sei eine Drohne des Fernmeldezuges in der Luft gewesen.

Dass die Feuerwehr die technischen Möglichkeiten einer ferngesteuerten Drohne nutzt, sei mittlerweile normal, sagt Körner. Mithilfe einer daran montieren Wärmebildkamera könnten zum einen Menschen und zum anderen Glutnester aufgespürt werden.

Feuerwehr bewältigt Schwierigkeiten

Letzteres war aufgrund der baulichen Beschaffenheit der Driving Range und des Clubhauses nötig. Denn versteckte Glutnester hätten die Arbeit der Feuerwehr erschwert, sagte Hartwich Bette, am Samstag Leiter der Einsatzstelle.

Ein Feuerwehrmann löscht den Brand auf dem Gelände eines Golfclubs in Dortmund.
Ein Feuerwehrmann löscht den Brand auf dem Gelände des Golfclubs in Dortmund-Wambel. © Schaper

Grund dafür sei die Dämmung in der Zwischendecke und in den Außenwänden gewesen. Körner sagt dazu: „Wenn das brennt, dann brennt es. Das Feuer frisst sich zwischen den Blechen durch. Man sieht es nicht.“

Eben deshalb brauchten die Einsatzkräfte viel Wasser zum Kühlen des Brandes. Die Kräfte der Freiwilligen Feuerwehren aus Persebeck und Hombruch hätten sich daher überwiegend um eine stabile Löschwasserversorgung gekümmert.

Anmerkung der Redaktion (Stand 12.12., 13.40 Uhr): In einer vorherigen Version des Textes hatten wir aus der Polizeipressemeldung berichtet, dass der Brand gegen 22 Uhr bemerkt worden sei und die Feuerwehr erst um 1.15 Uhr vor Ort war. Richtig ist die Angabe der Feuerwehr. Diese hat um 1.15 Uhr mit den Löscharbeiten begonnen. Zurückzuführen ist die falsche Zeitangabe auf ein polizeiinternes Missverständnis.

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