Simone G. (40) versuchte, Hündin zu retten „Die Fensterscheiben platzten, die Hitze war extrem“

Simone G. (40) versuchte, Hündin zu retten: „Die Hitze war extrem“
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Nach einem Brand am Samstagabend (27.5.) ist ein altes Fachwerkhaus in der Ruinenstraße unbewohnbar. Wir hatten darüber berichtet, dass Feuerwehrleute bei den Löscharbeiten in Aplerbeck zwei Hunde gefunden hatten – einer davon hatte den Brand nicht überlebt. Jetzt hat uns eine Helferin erzählt, wie sie die Situation erlebt hat. Sie konnte einen der Hunde noch vor dem Eintreffen der Feuerwehr selbst retten.

„Meiner Schwägerin und meinem Schwager gehört die Georg’s Klause gegenüber, und an dem Abend waren viele Leute da, um sich nach dem Frust über die verlorene Meisterschaft noch ein oder zwei Bierchen zu trinken“, erzählt Simone G. Die 40-Jährige möchte aus persönlichen Gründen ihren vollen Namen nicht nennen, er ist uns aber bekannt.

Sie habe mit ihrer Schwägerin draußen vor der Kneipe gesessen, und beide hätten einen großen Vogel beobachtet, der über das alte Fachwerkhaus geflogen sei. „Als ich in die Richtung schaute, sah ich plötzlich diesen dicken schwarzen Rauch aus dem Erdgeschoss des Hauses kommen. Ich habe sofort gerufen, dass jemand die Feuerwehr holen muss.“

Extreme Hitze

Simone G. und ihr Lebensgefährte liefen zu dem Haus hinüber. „Ich bin direkt rüber. Ich wusste, dass da zwei Hunde auf dem Grundstück waren, weil ich die vorher schon gesehen hatte. Ein Rüde und eine Hündin. Der Besitzer der Tiere war ebenfalls in der Georg’s Klause“, erzählt Simone G.

Doch nur noch einer der beiden Hunde, eine Deutsche Dogge, befand sich auf dem Grundstück. Simone G. und ihr Freund brachten den Rüden in Sicherheit. „Dann haben wir versucht, auch die Hündin zu finden. Auf dem Grundstück war sie nicht, sie musste in die Wohnung gelaufen sein.“

Die Haustür des Fachwerkhauses habe offen gestanden, so die 40-Jährige. „Wir haben versucht hineinzugehen, aber die Hitze war wirklich extrem. Alles war verraucht. Die Fensterscheiben platzten bereits.“ Mit mehreren Feuerlöschern hätten sie und ihr Freund bis zum Eintreffen der Einsatzkräfte vergeblich versucht, das Feuer zu löschen.

Vor dem Fachwerkhaus in der Ruinenstraße stehen Feuerwehrleute und Einsatzfahrzeuge.
Die Feuerwehr löschte schließlich den Brand. Mit zwei Strahlrohren von beiden Seiten des Hauses verhinderte sie, dass sich die Flammen vom Erdgeschoss auf das Dach ausbreiten konnten. © Feuerwehr Dortmund

„Gaffer“ machten Fotos

Erst die Löschzüge der Dortmunder Feuerwehr bekamen die Flammen in den Griff – und fanden später die Hündin in dem Haus. Wie die Polizei ihr später erklärt habe, sei das Tier an einer Rauchgasvergiftung gestorben, so die Helferin.

Simone G. bedauert, dass sie die Hündin nicht retten konnte. „Für den Besitzer ist das schrecklich. Das ganze Haus ist außerdem einsturzgefährdet.“ Er sei, wie sie gehört habe, mit seinem Hund vorerst bei Bekannten untergekommen.

Was die 40-Jährige aufregt, seien die „typischen Gaffer“ gewesen. „Die haben herumgestanden und Fotos gemacht. So etwas ist zwar normal, aber es macht mich schon sauer.“

Die Ursache für den Brand ist aktuell noch unklar.

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