Riesige Rauchwolke, aber keine Verletzten Großbrand hielt Dortmunder Westen in Atem

Von unseren Reportern
Riesige Rauchwolke über Lütgendortmund: Großbrand an der Provinzialstraße
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Als die Feuerwehr am Donnerstag (12.1.) an der Autowerkstatt in der Provinzialstraße (B235) eintraf, muss es ein wenig nach Weltuntergang ausgesehen haben. Die Luft war vom Rauch so stark verdunkelt, dass man meinen konnte, es sei Nacht. Dabei war bereits helllichter Tag. Doch es brannte und eine riesige dunkle Rauchwolke zog auf und verdunkelte alles.

Um 10.09 Uhr war der Alarm bei der Feuerwehr eingegangen, der die Einsatzkräfte und auch die Lütgendortmunder den ganzen Donnerstag (12.1.) über beschäftigen sollte. Zunächst drei Löschzüge rasten zur Provinzialstraße, zur der Kfz-Werkstatt, die auch Autohandel ist, und die in der Nähe der beiden Tankstellen Jet und Star liegt. Weitere Feuerwehrfahrzeuge folgten. Immer wieder ertönten Sirenen. Unterstützung rückte an. Mit gut 60 Personen war die Feuerwehr letztlich im Einsatz. Hinzu kam Polizei, die die Provinzialstraße weiträumig absperrte.

Kurz nach dem Eintreffen der Feuerwehr schlugen die Flammen schon aus den Toren der Werkstatt, dann aus dem Dach des angrenzenden Wohnhauses heraus. Die Einsatzkräfte mussten sich beeilen: Der starke Wind fachte das Feuer weiter an und setzte auch umliegende Bäume in Brand.

Wie ein Sprecher später erklärte, habe man in zwei sogenannten „Riegen“ den Brand bekämpft: Also von hinten wie von vorne, um zu verhindern, dass die Flammen auf umliegende Gebäude übergreifen konnten. Zwischendurch war auch eine Explosion zu hören – eine Acetylen-Flasche sei in der Halle der Werkstatt explodiert, so ein Feuerwehrsprecher. Auch Reifen seien verbrannt.

Einsatzkräfte der Feuerwehr beim Brand an der Provinzialstraße
Mit gut 60 Einsatzkräften war die Feuerwehr bei dem Brand in einer Autowerkstatt vor Ort. © Fabian Hollenhorst

Rauchgaswarnung ausgegeben

Ab dem Mittag hatte die Feuerwehr den Brand unter Kontrolle. Es liefen aber noch Nachlöscharbeiten. Zudem wurde den ganzen Tag über kontrolliert, ob sich noch Glutnester bildeten, die ein neues Feuer entfachen könnten.

Wegen der starken Rauchentwicklung war zunächst eine Rauchgas-Warnung herausgegeben worden, die auch über die NINA-Warn-App gemeldet wurde. Die große Rauchwolke zog vor allem gen Westen Richtung Volksgarten ab. Sie war so riesig, dass sie zeitweise sogar vom Indupark aus zu sehen war.

Im Umfeld der Kfz-Werkstatt und vor allem in westlicher Richtung sollten Anwohner ihre Fenster geschlossen halten, riet die Feuerwehr. Schulen im Umkreis ließen die Schüler zur Hofpause im Gebäude. Im in der Nähe liegenden Knappschaftskrankenhaus wurden alle Mitarbeiter aufgefordert, die Fenster in den Zimmern zu schließen. Gegen Mittag konnte die Feuerwehr die Warnung aber wieder aufheben.

Flammen schlagen beim Brand einer Autowerkstatt an der Provinzialstraße in Lütgendortmund in den Himmel
Teils meterhoch schlugen die Flammen in den Himmel. © Markus Wüllner

Fast wie durch ein Wunder hat sich laut Polizei und Feuerwehr bei dem Brand niemand verletzt. Neun Personen aus dem direkt an die Autowerkstatt angrenzenden Mehrfamilienhaus habe man medizinisch untersucht, hieß es. Sie alle seien wohl auf und könnten zurück in ihre Wohnungen.

Der Brand behinderte lange den Verkehr in Lütgendortmund, denn die Provinzialstraße wurde über Stunden hinweg rund um die Werkstatt gesperrt. Alle, die von Bövinghausen nach Lütgendortmund, nach Bochum oder zur A40 wollten oder in umgekehrte Richtung, mussten Ausweichrouten fahren. Das führte bis in den Nachmittag hinein zu kleineren Staus in den umliegenden Straßen wie zum Beispiel der Volksgarten- und Westermannstraße.

B235 am Nachmittag freigegeben

Erst am Nachmittag konnte der Verkehr in Lütgendortmund wieder ungehindert fließen. Wie die Polizei auf Anfrage mitteilte, war die B235 gegen 15.30 Uhr wieder komplett freigegeben worden. Vor Ort blieb allerdings die Kripo, um die Brandursache zu ermitteln. Bisher könne noch nicht gesagt werden, was das Feuer ausgelöst haben mag, heißt es.

Das Werkstattgebäude durfte am Donnerstagnachmittag auch noch nicht betreten werden, so ein Polizeisprecher. Die Feuerwehr hatte dies untersagt.

Videos und viele Fotos vom Brand finden Sie unter rn.de/dortmund

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