
Feuerwerker Andreas Brümmer und Kampfmittelingenieur Arne Brinkmann-Walter haben eine Bombe im Dortmunder Westen entschärft. © Lydia Heuser
Bombe im Dortmund sicher entschärft: „Der Detonator ist extrem gefährlich“
Blindgänger
Im Dortmunder Westen entschärfte der Kampfmittelräumdienst am Mittwoch (10.8.) eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg. Rund 1200 Menschen waren von den Evakuierungsmaßnahmen betroffen.
Ein lauter Knall mitten in einem Wohngebiet im Dortmunder Westen markierte den Höhepunkt einer Bombenentschärfung am Mittwoch (10.8.). Gegen 16 Uhr hatten die erfahrenen Mitarbeiter des Kampfmittelräumdienstes Andreas Brümmer und Arne Brinkmann-Walter den sogenannten Detonator an Ort und Stelle, in der Insterburgsiedlung in Huckarde, gesprengt.
„Der Detonator ist extrem gefährlich“, sagt Andreas Brümmer nach der erfolgreichen Entschärfung im Interview über das kleine Teil, das neben dem Aufschlagzünder angebracht ist.
Um 11.30 Uhr teilte die Stadt Dortmund mit, dass eine Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden und noch heute entschärft werden müsse. An der Memeler Straße 3 hatte sich ein Bombenverdachtspunkt bestätigt. Nötig waren dafür Luftbildauswertungen und anschließende Messungen im Erdreich.
Der Blindgänger war 250 Kilo schwer, eine britische Fliegerbombe
Wie Andreas Brümmer gegenüber dieser Zeitung erklärt, habe es zwei weitere Verdachtspunkte in der Siedlung gegeben, die sich wohl aber nicht bestätigt hätten.
Die britische Fliegerbombe war 250 Kilo schwer und lag anderthalb Meter im Erdreich. Der Evakuierungsradius um die Memeler Straße war entsprechend 250 Meter groß. Rund 1200 Anwohner mussten ihre Häuser und Wohnungen bis 13 Uhr verlassen haben.
Evakuierung verlief problemlos: Sammelstelle in Gesamtschule
Die Evakuierung lief problemlos, es gab 12 Krankentransporte, etwa 40 Menschen hatten sich am Nachmittag in der Gustav-Heinemann-Gesamtschule eingefunden, wo Ehrenamtler der Johanniter eine Evakuierungsstelle eingerichtet hatten.
Die Buslinien 447 und 465 waren von der Sperrung betroffen. Vorübergehend konnten die Haltestellen Spicherner Straße, Heilsberger Weg, Tilsiter Straße und Allensteiner Straße in beiden Fahrtrichtungen nicht angefahren werden. Die Expressbus-Linie X13 musste ebenfalls eine Umleitung fahren. Die U-Bahn war von der Entschärfungslage nicht betroffen.
Kurz nach 15.15 Uhr konnte der Kampfmittelräumdienst mit der Arbeit beginnen. Das Ordnungsamt der Stadt hatte grünes Licht gegeben, der Evakuierungsbereich war menschenleer.
Dann plötzlich der laute Knall, ausgelöst durch die kontrollierte Sprengung des Detonators, den Andreas Brümmer und sein Kollege Arne Brinkmann-Walter zuvor ausgebaut und präpariert hatten.

Im Heckaufschlagzünder, den Arne Brinkmann-Walter in der Hand hält, befand sich der Detonator, den er und sein Kollege ausbauen und kontrolliert sprengen mussten. © Lydia Heuser
Eines der 37 sieben Meter tiefen Löcher, die noch von der Altlastenerkundung stammen, nutzten die Männer, um dort den Detonator zu sprengen.
Die Bombe selbst, eine MC 500, brachten die Männer in ihrem Transporter sicher zu einem Sammelpunkt. Sobald ausreichend Blindgänger gleichen Typs zusammenkommen, wird die Bombe in Scheiben geschnitten und verbrannt, so erklärt es Feuerwerker Andreas Brümmer.
Gegen 16 Uhr konnte die Sperrung aufgehoben werden und die Bewohner in ihre Häuser zurückkehren.

In dieser Grube an der Memeler Straße 3 lag der Blindgänger in etwa anderthalb Metern Tiefe in der Erde. © Maurice Prior
Geboren und aufgewachsen im Bergischen Land, fürs Studium ins Rheinland gezogen und schließlich das Ruhrgebiet lieben gelernt. Meine ersten journalistischen Schritte ging ich beim Remscheider General-Anzeiger als junge Studentin. Meine Wahlheimat Ruhrgebiet habe ich als freie Mitarbeiterin der WAZ schätzen gelernt. Das Ruhrgebiet erkunde ich am liebsten mit dem Rennrad oder als Reporterin.
