Bodycams für Feuerwehr nach Silvester-Krawall Andreas Flur begrüßt „alles was hilft“

Bodycams für die Feuerwehr: Andreas Flur begrüßt „alles was hilft“
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In mehreren deutschen Städten sind in der Silvesternacht Rettungskräfte angegriffen worden. In Berlin ist offenbar extra eine Barrikade errichtet und angezündet worden, um Feuerwehrleute in einen Hinterhalt zu locken und ihre Ausrüstung zu stehlen.

„Ich finde es sehr bedenklich, dass so etwas passiert, wenn jemand zum Helfen kommt“, sagt Andreas Flur, Sprecher der Freiwilligen Feuerwehr in Dortmund. Auch wenn es hier zum Jahreswechsel deutlich ruhiger blieb, haben die Rettungskräfte auch in Dortmund immer wieder Ärger bei ihren Einsätzen.

Allein wegen Staus durch Einsätze im Straßenverkehr gibt es gelegentlich Menschen, denen die Sicherungen durchbrennen und die dann Rettungskräfte angehen wollen. „Wir haben kein generelles Problem mit Gewalt gegen Einsatzkräfte“, sagt Andreas Flur für die Dortmunder Freiwilligen, die eher im Brandschutz als bei Rettungseinsätzen gebraucht werden: „Aber es bleibt ein zentrales Thema. Jeder Angriff ist einer zu viel.“

Die Ereignisse der Silvesternacht haben die Diskussion über ein allgemeines Feuerwerksverbot befeuert. „Ein generelles Verbot finde ich schwierig“, sagt Flur. Schließlich müssten dann rund 80 Millionen vernünftige Menschen unter dem Verhalten weniger Chaoten leiden.

Über ein anderes diskutiertes Mittel könne man seiner Ansicht nach aber durchaus nachdenken: Bodycams für Feuerwehrleute. „Ich bin ein Freund von allem, was den Einsatzkräften hilft“, sagt Flur, der seit 17 Jahren freiwilliger Feuerwehrmann ist und seit 2017 den Löschzug in Bodelschwingh leitet. Außerdem ist er Fraktionsvorsitzender der CDU in der Bezirksvertretung Mengede.

Bodycams sind bei der Polizei Dortmund bereits seit mehr als drei Jahren im Einsatz. Die kleinen, an der Schulter getragenen Kameras sollen in erster Linie Angreifer abschrecken, wenn sie wissen, dass sie aufgenommen werden. So soll es gar nicht erst zu Handgreiflichkeiten kommen.

Bodycams fürs Ordnungsamt

Für die Polizei haben sich die Kameras bewährt. Bereits beschlossen ist, dass auch das städtische Ordnungsamt bald mit ihnen ausgestattet wird: Im Sommer dieses Jahres sollen die ersten Streifen die Geräte an sich tragen, hat Dezernent Norbert Dahmen im Oktober angekündigt.

Die Nutzung sei dabei komplett freiwillig, „rund 90 Prozent“ der befragten Beschäftigten hätten sich aber zustimmend zu den Plänen geäußert, so Dahmen.