„Hunschers Blumenfee“ muss schließen Inhaberin Ramona Quast: „Es tut sehr weh“

„Hunschers Blumenfee“ in Persebeck schließt nach fast 60 Jahren
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An dem kleinen Blumenladen an der Menglinghauser Straße 321 sieht es fast so aus wie immer. Inhaberin Ramona Quast (47) hat den Außenbereich liebevoll dekoriert. „Damit man uns auch gut von der Straße sehen kann“, erklärt die 47-Jährige. Schon seit 59 Jahren gibt es „Hunschers Blumenfee“ in Dortmund-Persebeck. Nur eines ist plötzlich anders: Auf einem kleinen Aufsteller steht „Alles muss raus“.

Neun Jahre lang hat Ramona Quast das Geschäft geleitet. Zuvor war sie schon zehn Jahre als Angestellte dort tätig. „Der Blumenladen ist mein Leben“, sagt sie und die Tränen kullern ihr über die Wangen. Die Ladeninhaberin musste eine Entscheidung treffen, die ihr unfassbar schwerfällt.

„Ich werde den Laden schließen müssen“, sagt die gelernte Floristin. Es gehe einfach nicht mehr. Gerade so würden die Einnahmen die Miete decken, Gewinn sei nicht mehr drin. „Urlaub habe ich das letzte Mal vor Corona gemacht“, erzählt Ramona Quast.

Die Kunden bei der „Blumenfee“ bleiben aus

Wieder muss sie schlucken. „Schlimm, immer diese Heulerei“, sagt sie und macht ein paar Sonnenblumen zurecht. „Ganz frisch hereingekommen. Die knospen noch schön auf.“ Dass der Beruf als Floristin genau ihr Ding ist, merkt man sofort. Nur, die Kundinnen und Kunden bleiben aus. Fotos in dem Blumenladen zeigen große Arrangements auf Hochzeiten sowie üppigen Grabschmuck bei Beerdigungen.

Hunschers Blumenfee, Dortmund-Persebeck
Fast 60 Jahre lang gab es den Blumenladen in Persebeck schon. Jetzt muss alles raus. © Jörg Bauerfeld

„Das ist praktisch alles weggebrochen“, sagt Ramona Quast. Die Menschen würden immer mehr sparen – auch beim Blumenschmuck für Hochzeiten. Das Gleiche gelte für die Beerdigungen. „Auch die Stammkunden werden immer älter“, sagt die 47-Jährige. Viele seien nicht mehr da und es kämen keine nach. Laufkundschaft hätte es an diesem Standort eher weniger gegeben.

„Wir liegen etwas weiter hinten von der Straße. Man sieht uns nicht so gut“, erklärt die Floristin. „Es tut sehr weh“, sagt sie und die Tränen kullern schon wieder. Zwei Angestellte gab es. Eine ist schon nicht mehr da. „Die andere möchte bleiben bis zum Schluss“, sagt Ramona Quast. Ende Oktober 2023 wird „Hunschers Blumenfee“ endgültig schließen.

Hunschers Blumenfee, Produkte, Dortmund-Persebeck
Auf Dekoartikel gibt es 20 Prozent Nachlass. Auch Weihnachtliches ist schon im Angebot. © Jörg Bauerfeld

Blumenverkauf bis zum Schluss

„Im November räume ich hier aus“, sagt die Floristin. Aber zuvor muss alles raus. Auf Dekorationsartikel gibt es bereits 20 Prozent Preisnachlass. Ansonsten läuft der Blumenladen weiter, wie bisher. Die frischen Schnittblumen werden bis zum Ende verfügbar sein und auch die Pflanzblumen für den Herbst werden noch kommen.

Und was wird aus Ramona Quast? „Ich kann nicht ohne Blumen“, sagt die 47-Jährige. Eine Kollegin aus Hattingen habe von der Schließung gehört und ihr sofort einen Job angeboten. Vergessen wird sie ihren kleinen Blumenladen an der Menglinghauser Straße 321 aber nicht. „Wir werden auch nach der Schließung noch Kontakt haben“, sagt sie mit Tränen in den Augen.

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