„Alles hat seine Zeit“ Unter Tränen gibt Annette Krauße das Aus von „Blumen Art“ bekannt

Unter Tränen gibt Annette Krauße das Aus von „Blumen Art“ bekannt
Lesezeit

Das Geschäft der Familie Krauße ist – gefühlt schon immer – der „bunte Fleck“ im Zentrum von Aplerbeck. An der Schüruferstraße, von Hörde kommend auf der rechten Seite, etwas oberhalb der Polizeiwache, befindet sich Annette Kraußes (57) „Blumen Art“. Den Familienbetrieb gibt es dort bereits seit über 40 Jahren. Doch am Samstag (3.2.) wird die Geschichte enden. Das Haus samt Ladenlokal ist verkauft. Annette Krauße möchte sich verändern. „Die Zeit ist reif“, sagt die 57-Jährige.

Die großen Schilder mit den Aufschriften „Wir haben reduziert“ und „Räumungsverkauf“ sind nicht zu übersehen. „Mein Vater hat hier mit Kartoffeln angefangen“, sagt Annette Krauße. Der Gedanke, das Geschäft aufzugeben, sei zum ersten Mal vor zwei Jahren aufgekommen. „Das Angebot war sehr gut. Der Chef vom ‚Linguini‘ wollte hier einsteigen. Aber ich habe mich damals nicht getraut“, sagt die Aplerbeckerin.

Ein Kieferorthopäde zieht ein

Jetzt gab es ein neues Angebot für die Immobilie. Und diesmal haben die 57-Jährige und ihre Schwester zugegriffen. Es wird wohl ein Kieferorthopäde sein, der nach umfangreichen Umbaumaßnahmen seine Praxis an der Schüruferstraße neu eröffnen wird.

Schilder im Schaufenster weisen auf den Räumungsverkauf im "Blumen Art" in Aplerbeck hin.
Nur noch wenige Tage gibt es den Blumenladen an der Schüruferstraße. Es ist Räumungsverkauf. © Jörg Bauerfeld

Tränen fließen, wenn Annette Krauße über das baldige Ende des Geschäfts spricht. Zu sehr hängt ihr Herz an dem Betrieb, den ihre Eltern aufgebaut haben. Aber er hat auch viel Kraft und Zeit gekostet. Blumen waren schon immer das Leben der 57-Jährigen. Mit 18 Jahren stieg sie in den väterlichen Betrieb ein. Seitdem hat sie viele Stammkundinnen und Stammkunden gewonnen in dem urigen Laden, der eine Mischung aus Blumenladen und Dekorationsgeschäft ist.

Das Geschäft lief eigentlich immer gut. Doch in letzter Zeit sei das anders. „Man merkt, dass die Leute nicht mehr so viel Geld haben. Ich bin am Ende der Kette. Wenn es knapp wird, verzichtet man schon mal auf die Blümchen“, sagt Annette Krauße. Sie habe ein Faible für „das Besondere“, wie sie sagt. „Gestern habe ich noch ein paar große Sträuße gemacht. Aber das hatte ich auch nicht jeden Tag“, erzählt die 57-Jährige.

Neuanfang für Annette Krauße

Jetzt soll ein neuer Anfang gemacht werden, gemeinsam mit ihrer Hündin Fleur. Die ist zweieinhalb Jahre alt, ziemlich lebhaft und fordert jetzt ihre Rechte ein. „Und es wird auch Zeit, dass ich einen Mann kennenlerne“, sagt die Geschäftsfrau und lacht.

Aber erst einmal muss alles raus. Noch sind es vor allem Deko-Artikel, die eine neue Besitzerin oder einen neuen Besitzer suchen. Und ja, das tue weh. Annette Krauße kommen wieder die Tränen, wenn sie an den Tag denkt, an dem sie zum letzten Mal die Tür des Familienbetriebes abschließen wird.

Captain’s Dinner in Aplerbeck: So kommen Sie zum Gourmet-Spektakel mit dem Koch der Queen Mary

Hinterland-Bebauung in der Aplerbecker Mark stößt auf Kritik: Gibt es noch freie Flächen?

Alles zum Menükarussell 2024 im Dotmunder Süden: Neun Restaurants, ihre Menüs und Preise