Ein Zug der Eurobahn fuhr am 19. Februar über Betonplatten, die Unbekannte auf die Gleise gelegt hatten. © Peter Fiedler
Nach Festnahme in Wien
Hat IS-Sympathisant einen Anschlag auf Bahngleise in Dortmund verübt?
Ist Dortmund Ziel eines Terroristen geworden? Es gibt Medienberichte über die Verbindung eines Mannes zum Anschlag auf die Zugstrecke Dortmund-Münster. Behörden bestätigen das aber nicht.
Nach Anschlägen mit gespannten Stahlseilen auf Bahnstrecken in Bayern und Berlin hat die Polizei in Wien einen 42-jährigen Iraker unter Terrorverdacht festgenommen. Konkret geht es um zwei Fälle: am 7. Oktober auf der ICE-Strecke zwischen Nürnberg und München und an Weihnachten 2018 in Karlshorst nahe Berlin.
In der Berichterstattung zur Festnahme tauchte am Mittwoch auch ein Fall in Dortmund auf. Laut der österreichischen Kronen-Zeitung gebe es Verbindungen zu einem Geschehen am 19. Februar.
Auf der auch von ICE befahrenen Strecke Dortmund-Münster lagen zwischen den Haltepunkten Derne und Preußen auf einer Länge von 200 Metern Beton- und Gehwegplatten sowie ein Autoreifen auf Lüner Stadtgebiet. Der Autoreifen sei außerdem durch weitere Platten auf dem Gleis fixiert worden. Eine Eurobahn überfuhr die abgelegten Gegenstände, es wurde niemand verletzt.
Staatsanwaltschaften wissen nichts von einer Verbindung nach Dortmund
Nach Recherchen dieser Redaktion ist den ermittelnden Behörden eine Verbindung des festgenommenen Mannes zu dem Vorfall in Dortmund bisher nicht bekannt. „Es geht nur um Fälle im Oktober und Dezember 2018“, sagt Nina Bussek, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wien.
Auch der Generalstaatsanwaltschaft München sind Bezüge nach Dortmund nicht bekannt. Die Informationen der Kronen-Zeitung seien nicht richtig, so ein Sprecher.
Der Staatsanwaltschaft Dortmund liegt laut Sprecher Henner Kruse ebenfalls kein Verfahren vor. Ermittelt hatte in dem Dortmunder Fall bisher die Bundespolizei, die sich am Mittwoch aber nicht zur Sache äußerte.
Wolfgang Blaschitz, Wiener Anwalt des festgenommenen Mannes, konnte am Mittwochabend noch keine Auskunft zu einer möglichen Verbindung nach Dortmund geben. Er hatte erst kurz zuvor erstmals mit dem Beschuldigten gesprochen.
Bei den Anschlägen auf ICE kam es nur aufgrund eines technischen Fehlers nicht zu Toten
Der Mann, der in Wien wohnt, sympathisiert offensichtlich mit der Terrormiliz Islamischer Staat (IS), wie die Generalstaatsanwaltschaften in München und Berlin sowie der Polizeipräsident Berlin und das bayerische Landeskriminalamt am Mittwoch mitteilten.
Die Staatsanwaltschaft Wien erklärte, es sei nur aufgrund eines technischen Fehlers in Berlin und München nicht zur Tötung von Menschen gekommen. „In Tatortnähe aufgefundene Schriftstücke in arabischer Sprache sowie eine Flagge des sogenannten Islamischen Staates begründen einen terroristischen Tatverdacht“, erklärte die Behörde.
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