Schwarze Hose, pinker Strickpullover, schwarze Boots und ein strahlendes Gesicht: Birgit Klimpel hat sich in Wellinghofen ihren Mädchentraum erfüllt - eine eigene Modeboutique. Seit Dezember bittet sie ihre Kundinnen in ihr Geschäft an der Feldbank, das Monate zuvor noch einen Friseur beherbergt hat.
Die Erfüllung des Traums schafft für die Wellinghofer neue Möglichkeiten: Denn nun kann man auch wieder Mode auch im Stadtteil kaufen. Das gab es in den letzten Jahren nicht mehr.
„Mode hat mich schon immer interessiert“, sagt die 56-Jährige. Sie hat das auch gelernt, aber hauptberuflich zuletzt als Sekretärin gearbeitet. Aber weil die Mode ihr nicht aus dem Kopf ging, ist sie mit einem Kleiderständer voller Utensilien oft unterwegs in Wohnzimmern, berät und verkauft - so ein bisschen wie eine Tupperparty, nur eben mit Mode. Im Laufe der Zeit werden aus dem einen Kleiderständer fünf. Was sie einnimmt, investiert sie wieder. Und irgendwann wird ihr klar: „Ich will wieder was mit Mode machen“, sagt Klimpel, „und sesshaft werden“.
Schnelle Entscheidung
Also hält sie die Augen offen. Der zwischenzeitliche Leerstand an der Feldbank sei ihr schon länger aufgefallen. Sie „verliebt“ sich ein bisschen in das 70 Quadratmeter große Ladenlokal. Das soll es werden: „Hier, und nur hier soll es sein, habe ich gedacht.“ Als dann noch beim Gespräch angesichts ihrer Pläne mit einem Modegeschäft der Satz gefallen sei, „auf Sie haben wir gewartet“, war die Sache geritzt.
Groß renovieren hat sie nicht müssen, also trug sie ihre Kleiderständer samt Kleider, die Spiegel, Kronleuchter und Schaufensterpuppen hinein, baute Umkleidekabinen und legte los. Erstes Fazit: „Seitdem ich hier bin, bin ich happy“, die Resonanz sei „hervorragend“. Sie habe ja schon einen Kundenstamm mitbringen können.
Aktiv im Karneval
Zu den ersten Besuchern im Geschäft gehörte auch das Dortmunder Prinzenpaar Markus IV. und Manuela II. Kein Wunder, ist Birgit Klimpel doch seit über vier Jahrzehnten im Dortmunder Karneval aktiv. Wenn demnächst an Rosenmontag wieder der Karnevalszug durch die Innenstadt zieht, dann ist 56-Jährige ganz vorne mit dabei: Sie führt den Zug an, als „Anheizerin am Mikrofon“. Die modebewusste Frau trägt dann rote Fliege, weiße Jacke und Käppchen, so wie sich das für Jecken an Karneval gehört.
Auch beim Kinderkarnevalszug marschiert sie vorneweg: Dieses Mal aber im Kostüm: als Schokobonbon. Auch bei den „Dortmunder Juwelen“ ist sie dabei: Eine Gruppe Dortmunder Ex-Karnevals-Prinzessinnen. Sie selbst war 1992 Karnevalsprinzessin, „Birgit I“.

Demnächst kommt die neue Frühjahrsmode, auf die sich Klimpel schon genauso freut, wie auf die Tatsache, dass sie dann, wenn das Wetter netter wird, die Kleiderständer vor die Tür stellen kann - in der Hoffnung auf viel Laufkundschaft zwischen Poststelle, Feinkostladen und Eisdiele.
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