Der Bauzaun um das imposante Gebäude ist an einigen Stellen schon ziemlich schief. Große Schilder warnen vor dem Betreten des Geländes per Videoüberwachung. Die Schranke vor dem Besucherparkplatz an der Wellinghofer Straße ist durchgehend geöffnet. Der alte Kassenautomat steht noch, aber das Display ist dunkel. Der Parkplatz der ehemaligen Ortho-Klinik, die früher Bethanien-Krankenhaus hieß, wird jetzt von den Anwohnern genutzt.

Seit dem 31. März 2023 ist in und um das historische Gebäude Ruhe eingekehrt. Die Klinik schloss ihre Pforten. Eine Nachfolgenutzung kam für den Pächter der Immobilie, die Evangelische Stiftung Volmarstein, aus wirtschaftlichen Gründen nicht infrage. Ein Krankenhaus wird es hier wohl nicht mehr geben.
Doch was wird aus dem großen Grundstück im Herzen von Hörde? Einer der ersten, der sich darüber Gedanken machte, war Hördes Bezirksbürgermeister Michael Depenbrock.
Grundstück weckt Begehrlichkeiten
Denn die Situation ist knifflig. So gehört das Gebäude zwar der Evangelischen Stiftung Volmarstein, das Grundstück aber noch der Evangelischen Kirchengemeinde. Und das Grundstück weckt Begehrlichkeiten. Im Herzen von Hörde lassen sich Wohnungen gut vermarkten – aber wird es an dieser Stelle überhaupt Wohnungen geben?

„Das würde ich mir wünschen, weil es hierher passt“, sagt Depenbrock. Doch derzeit ist die Zukunft des Hauses und des dazugehörigen Grundstücks noch in der Schwebe. Laut Depenbrock gab es Gespräche zwischen der Evangelischen Stiftung Volmarstein, dem Land NRW und der Stadt Dortmund. „Man ist aber nicht übereingekommen“, so Depenbrock.
Investor gesucht
Jetzt werde überlegt, einen Investor zu suchen und in Richtung Wohnbebauung zu gehen. Doch auch Depenbrock kann nicht sagen, ob das Gebäude abgerissen wird oder nicht. „Es ist heute sicher möglich, auch in den Bestand zu investieren, aber ich weiß es nicht.“

Das alte Bethanien wurde übrigens zwischen 1903 und 1905 in der Virchowstraße erbaut und bot Platz für 110 Patienten. Bereits 1911 musste das Bethanien erweitert werden. Jetzt standen 175 Betten zur Verfügung. Aber auch diese Kapazität reichte nicht aus. Mit finanzieller Unterstützung der Stadt Hörde und der örtlichen Hüttenwerke erfolgte 1927/28 eine erneute Erweiterung.
2011 wurde daraus die Ortho-Klinik, die 2021 mit der Orthopädischen Klinik Volmarstein fusionierte.
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