Sechs Jahre nach der kurzzeitigen Besetzung der Reinoldikirche durch Mitglieder der rechtsextremen Szene in Dortmund hat das Amtsgericht die letzten Urteile gesprochen. Insgesamt hatte die Staatsanwaltschaft zehn Neonazis wegen gemeinschaftlichen Hausfriedensbruchs und Nötigung angeklagt gehabt.
Nach einem ersten Prozess im Frühjahr war Anfang November die Verhandlung gegen fünf Männer gestartet. Weil zwei dabei gar nicht erst erschienen, wurden sie schon damals im schriftlichen Verfahren zu Geldstrafen verurteilt.
Erster Prozess im Frühjahr
Unter den zuletzt noch verbliebenen Angeklagten befand sich auch der frühere Dortmunder Feuerwehr-Chef Klaus Schäfer. Ihm wurde vorgeworfen, während der Besetzung des Kirchturms auf dem Weihnachtsmarkt Flugblätter verteilt und die Aktion so unterstützt zu haben.
Weil jedoch nicht festgestellt werden konnte, dass Schäfer tatsächlich Flugblätter verteilt hatte, wurde der ehemalige Beamte freigesprochen. Die beiden anderen Neonazis erhielten dagegen Geldstrafen von 1200 Euro (40 Tagessätze) beziehungsweise 750 Euro (25 Tagessätze).
Klaus Schäfer angeklagt
Die unterschiedliche Höhe der Strafen ergibt sich aus unterschiedlichen Vorstrafen, die die beiden Männer mit in die Verhandlung gebracht haben. Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig.
Rechtsextreme besetzen Reinoldikirche: „Ein massiver Eingriff“
Ehemaliger Dortmunder Feuerwehrchef wegen Volksverhetzung in Haft
Neonazis besetzten Dortmunder Reinoldikirche: Gericht spricht Urteil