Konflikte in Gemeinschaftsunterkünften für Wohnungslose sind an der Tagesordnung, Zugangshürden und Beschwerden zur Ausstattung von Unterkünften ebenso, und das unabhängig von der jeweiligen Einrichtungsleitung.
Die Grünen im Dortmunder Rat fordern für solche Fälle nun mit einem Antrag im Sozialausschuss die Einrichtung einer unabhängigen Beschwerdestelle; denn Wohnungslose, so die Grünen, gehörten wegen ihrer Situation und komplexen Problemlagen zu besonders vulnerablen Personengruppen.
Das Berliner Modell mit einer unabhängigen Schlichtungs- und Beschwerdestelle für Obdachlosenunterkünfte zeige, dass solch eine niedrigschwellige Anlaufstelle für Beschwerden und Anregungen eine gute Ergänzung zum Unterbringungssystem von Obdachlosen sei, so das Grünen-Ratsmitglied Jenny Brunner: „Wir wollen, dass den Bewohnern und Bewohnerinnen der Unterkünfte niedrigschwellig wirksame Wege offenstehen, damit Beschwerden eingebracht und Schwierigkeiten thematisiert werden können.“
Auftrag an die Verwaltung
Aufgabe einer solchen unabhängigen Stelle soll die Beratung und Entwicklung von Lösungsvorschlägen sowie die Unterstützung der Betroffenen in der Wahrnehmung ihrer Rechte sein. Brunner: „Sie unterstützt Wohnungslose dabei, ihre Beschwerde zu formulieren und an die zuständigen Behörden zu richten.“
Die Grünen wollen die Verwaltung auffordern, gemeinsam mit dem Netzwerk der Wohnungslosenhilfe ein Konzept für solch eine unabhängige Beschwerdestelle zu erarbeiten.
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