Reporter Andreas Schröter hat sich einen Tag vor der zweiten kostenlosen Sperrmüll-Aktion im Stadtbezirk Brackel umgesehen

Reporter Andreas Schröter hat sich einen Tag vor der zweiten kostenlosen Sperrmüll-Aktion im Stadtbezirk Brackel umgesehen. © Andreas Schröter (Selfie)

Beschwerde vor Sperrmüll-Tag: „Wusste nicht, dass Wambel zu Brackel gehört“

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Am Samstag (27.8.) folgt Teil zwei der kostenlosen EDG-Sperrmüll-Aktion. Diesmal ist der Stadtbezirk Brackel dran. In einem Viertel türmte sich bereits einen Tag vorher der Müll. Unser Autor hat sich dort umgesehen.

Brackel

, 26.08.2022, 15:41 Uhr

Ich bin am Freitag (26.8.), also einen Tag vor der kostenlosen Sperrmüll-Aktion in Brackel, durch den Stadtbezirk gefahren. Dabei bestätigte sich ein Eindruck, den ich auch schon zwei Wochen zuvor vor der Aktion in Scharnhorst hatte: Es deutete wenig bis gar nichts darauf hin, dass das Ganze womöglich aus dem Ruder laufen könnte.

In Straßen mit Ein- oder Zweifamilienhäusern war gegen Mittag bis auf vielleicht ein kleines Regal hier und da noch fast gar nichts von einer Sperrmüllaktion einen Tag später zu erahnen. Ich gehe davon aus, dass die meisten Bewohner erst in den Abendstunden ihren Müll an die Straße gestellt haben.

Anders sah es jedoch im Meylantviertel in Wickede aus, wo auch am Freitagmittag bereits die Müllberge stetig in die Höhe wuchsen. Ein Anwohner vertrat die Ansicht, dass es dort aber nicht so schlimm werde wie in Scharnhorst.

Im Meylantviertel in Wickede waren bereits am Freitagmittag (26.8.) die ersten Müllberge zu sehen

Im Meylantviertel in Wickede waren bereits am Freitagmittag (26.8.) die ersten Müllberge zu sehen. © Andreas Schröter

Bei der Flutkatastrophe seien gerade dort derart viele Keller überflutet gewesen, dass er sich nicht vorstellen könne, dass dort jetzt noch viel lagere. Ein anderer Bewohner glaubte, Mülltourismus beobachtet zu haben. Es seien Autos mit Kennzeichen aus anderen Städten wie Unna vorgefahren, und der Fahrer habe dann seinen Müll in Wickede abgelegt.

Ich habe einen Fahrer eines solchen Autos angesprochen. Er versicherte, in der Siedlung zu wohnen. Sein Müll - Holzleisten - sei lediglich im Auto zwischengelagert gewesen. Es ist unmöglich, den Wahrheitsgehalt dieser Aussage zu prüfen.

Eine Frau, die zerlegte Küchenmöbel aus dem Haus schleppte, äußerte sich sehr glücklich über die EDG-Aktion. Sie habe kein Auto und wisse nicht, wie sie solchen Müll auf anderem Weg loswerden soll.

Natürlich gab es auch einige Bewohner, die versuchten, Brauchbares aus dem Sperrmüll zu fischen. Einer fand eine intakt wirkende Gartenbank, die erst wenige Minuten zuvor am Polliusweg im Meylantviertel abgelegt worden war. Auch ein kleiner Kinderroller fand schnell einen neuen Besitzer.

So wie hier sah es am Freitagmittag an einigen Stellen im Meylantviertel aus

So wie hier sah es am Freitagmittag an einigen Stellen im Meylantviertel aus. © Andreas Schröter

EDG-Sprecher Matthias Kienitz konnte am Freitagmittag noch von keinen irgendwie gearteten Auffälligkeiten berichten. Er machte allerdings keinen Hehl aus seinem Unverständnis, dass lediglich eine einzige Wohnungsgesellschaft auf das Angebot der EDG eingegangen sei, den Müll auch von den privaten Flächen der Gesellschaften zu räumen.

Er prophezeite für Samstag deshalb ähnliche Probleme wie in Scharnhorst - also dass Müll auf den privaten Flächen der Firmen liegenbleiben werde, den die EDG nicht entsorgen dürfe.

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Unterdessen erreichte uns die Beschwerde einer Frau aus Wambel. Sie habe nicht gewusst, dass Wambel zum Stadtbezirk Brackel gehört. Nun wisse sie nicht, ob sie es so rechtzeitig schaffe, den Müll nach draußen zu bringen.

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