Der unbegleitete minderjährige Flüchtling Mouhamed D. ist am 8. August in der Dortmund Nordstadt gestorben. Ein Polizist hat ihn mit seiner Maschinenpistole erschossen, nachdem der 16-Jährige zunächst mit einem Messer gedroht habe, sich selbst zu verletzen.
Relativ früh äußerte Oberstaatsanwalt Carsten Dombert Zweifel an der Rechtmäßigkeit des Einsatzablaufs. Nach Angaben der Polizei Dortmund soll der Senegalese mit dem Messer auf Polizisten zugelaufen sein. Bis zuletzt war die genaue Abfolge Gegenstand der Ermittlungen.
Jetzt soll es wohl eine Anklage in diesem Fall geben. Wie der Kölner Stadt-Anzeiger mit Verweis auf Justizkreise berichtet, sollen sich wohl alle fünf beschuldigten Beamten vor Gericht verantworten müssen.
Oberstaatsanwalt Dombert wollte den Stand des Verfahrens am Dienstagmittag (31.1.) auf Anfrage nicht kommentieren - dieses Gespräch fand noch vor Erscheinen des Stadtanzeiger-Berichts statt, der sich auf nicht näher bezeichnete „Justizkreise“ als Quelle stützt.
Bis Mitte Februar werde es wohl noch dauern, bis eine Entscheidung offiziell verkündet wird, hatte Dombert am Mittag gesagt. Die Vorwürfe, die im Raum stehen, reichen von gefährlicher Körperverletzung im Amt über Anstiftung bis hin zu Körperverletzung mit Todesfolge oder Totschlag.
Manche Fragen weiterhin offen
Bereits den Einsatz von Pfefferspray, vor dem zweier Elektro-Taser und schließlich der Maschinenpistole, sehe die Staatsanwaltschaft dem Kölner Bericht zufolge als "völlig überzogen" an.
Nach Informationen des Stadt-Anzeigers werfe die Beweislage allerdings „etliche“ Fragen auf: Demnach belegten die Aussagen von Augenzeugen nicht eindeutig die Schuld der Beamten. Elf Polizisten und Sozialarbeiter der Jugendhilfe-Einrichtung hätten die Geschehnisse an jenem Nachmittag im August demnach in ihren Vernehmungen „weitgehend ähnlich“ geschildert. Einzig der Maschinenpistolen-Schütze schweige bisher.
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