Vor fast genau einem Jahr hat das Wohnungsunternehmen Vivawest seine ambitionierten Pläne vorgestellt, ein Viertel im Huckarde komplett neu zu gestalten. Seitdem ist hitzig debattiert worden über das Quartier „Bergmannsgrün“ mit seinen modernen, energieeffizienten Wohnungen in ansprechendem Umfeld samt Café, E-Bike-Verleih und Carsharing.
Im September sind die Bauarbeiten schließlich mit ersten Umbaumaßnahmen gestartet, begleitet von Kritik an der Verkehrsbelastung oder an fehlenden Toiletten. Nun hat das Quartiers-Facelifting eine wichtige, weitere Phase erreicht. Seit ein paar Tagen rollen Abrissbagger am Walkmühlenweg. Ihr Auftrag: Ganze Häuserzeilen verschwinden zu lassen.

Die Bauarbeiter des Lüner Abrissunternehmens Prümer fressen sich dafür mit der Abrissschere durch die ersten Gebäude nahe der Kreuzung zur Insterburger Straße. Seit Mitte Dezember schon waren die Häuser 38 bis 48 komplett vom Strom- und Wassernetz getrennt sowie entkernt worden, teilt Vivawest auf Anfrage mit. Bis Ende Februar sollen sie Geschichte sein, so der Plan des Wohnungsunternehmens. Die Freifläche, die entsteht, soll in Teilen vorübergehend als Parkplatz genutzt werden können. Hierzu werde sie entsprechend aufbereitet.
Die Abbrucharbeiten für das neue Quartier sind damit aber noch lange nicht beendet: Im Walkmühlenweg sollen insgesamt die Häuser 2 bis 48 abgerissen werden, hinzu kommen einige Gebäude im benachbarten Brunshollweg. Ein gigantisches Umbau-Projekt.
Mieter müssen noch ausziehen
Zunächst weitergehen soll es im Mai im Walkmühlenweg mit den Häusern 26 bis 36. Allerdings müssten bis dahin noch Mieter ausziehen. Wie Vivawest auf Anfrage erklärt, seien aktuell noch Wohnungen in den betreffenden Häusern vermietet. Aber es handele sich um „nur wenige“.
Wie schon im Walkmühlenweg 38 bis 48 helfe Vivawest den Bewohnern, die Wohnungen zu verlassen, heißt es. Alle bereits ausgezogenen Mieter habe man beim Umzug „aktiv unterstützt“. Anhand eines vorher ausgearbeiteten Sozialkonzepts habe das Unternehmen „Ersatzwohnraum“ größtenteils im Quartier und auch in anderen Vivawest-Häusern in Huckarde oder anderswo in Dortmund vermitteln können. Auf Wunsch auch in anderen Städten.
Mit den noch verbliebenen Mietern befinde man sich in „guten Gesprächen“. Daher sei man zuversichtlich, „auch hier zu einvernehmlichen Lösungen zu kommen und die Abbrucharbeiten wie geplant ab Mai durchführen zu können“.
Der Umbau des Huckarder Viertels ist auf insgesamt fünf Jahre angelegt. Gestartet ist er im Thielenweg mit Wohnungsmodernisierungen. Einige Häuser werden hier zudem um eine Etage aufgestockt. Vivawest investiert 100 Millionen Euro in das Bergmannsgrün-Quartier.
Soll neues Vivawest-Quartier umgetauft werden?: Bewohner in Dortmund hatten die Wahl
Viel Lkw-Verkehr zu Dortmunder Neubauviertel: Anwohner haben Angst vor kaputten Straßen
Dortmunder Quartier wird umgebaut: Maria Celner (79) soll im Container duschen