Wie geht‘s weiter mit Karstadt? Die Corona-Krise hat die Situation für die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof verschärft. Alle 500 Beschäftigten in Dortmund erhielten jetzt einen Brief der Geschäftsführung. © Stephan Schütze (Archiv)

Corona-Krise

Galeria Karstadt Kaufhof in Dortmund: Angst vor Schließungen und Jobabbau

Der Kaufhaus-Konzern Galeria Karstadt Kaufhof hat wegen der Corona-Krise große Probleme. Von Schließungen und Jobabbau ist die Rede. In der Dortmunder Belegschaft ist die Unruhe groß.

Dortmund

, 12.05.2020 / Lesedauer: 3 min

Ausgerechnet am Montag, 11. Mai, als die Kaufhäuser von Galeria Karstadt Kaufhof wieder komplett öffnen durften, erreichte die Mitarbeiter ein Brief der Unternehmensführung. Darin wird die Belegschaft nach Informationen dieser Redaktion auf schmerzhafte Einschnitte vorbereitet.

In dem Brief ist von einem bevorstehenden Umsatzverlust von bis zu einer Milliarde Euro die Rede. Daher müsse die anstehende Sanierung des Unternehmens noch entschlossener ausfallen, als zunächst geplant. Es werden Standortschließungen und der Abbau von Arbeitsplätzen ins Spiel gebracht.

Ohne auf den Inhalt einzugehen, bestätigte Gerhard Löpke als Betriebsratsvorsitzender von Karstadt in Dortmund am Dienstagvormittag, dass es ein internes Schreiben der Geschäftsführung an alle Beschäftigten gegeben hat. Seitdem stehe sein Telefon auch nicht mehr still: „Es ist eine sehr große Unruhe da.“

Galeria Karstadt Kaufhof unter einem Schutzschirm

Seit der Verschmelzung von Karstadt und Galeria Kaufhof im Januar gehören in Dortmund an drei Standorten rund 500 Beschäftigte zu der großen Warenhauskette. Und die beantragte, nachdem die Geschäfte am 8. März geschlossen werden mussten, Anfang April ein Schutzschirmverfahren nach dem Insolvenzrecht.

„Wir bekommen aktuell alle Insolvenzgeld“, sagt Gerhard Löpke für die 300 Beschäftigten im Karstadt-Haupthaus an der Hansastraße und die jeweils 100 Mitarbeiter im Karstadt-Sporthaus am Alten Markt und bei Galeria Kaufhof am Westenhellweg.

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Aus dem Schutzschirmverfahren, bei dem die Geschäftsleitung selbst an der Sanierung mitwirkt, soll Galeria Karstadt Kaufhof gestärkt hervorgehen. Damit das gelingen kann, wird die Liquidität unter anderem dadurch geschont, dass der Staat drei Monate lang den Mitarbeitern zu 100 Prozent das Gehalt zahlt - das Insolvenzgeld.

Karstadt-Kaufhof-Insolvenzplan: „Gucken alle nur in die Glaskugel“

„Ein Insolvenzplan wurde aber noch nicht aufgestellt“, sagt Arbeitnehmervertreter Gerhard Löpke. „Wie der aussehen wird, ist völlig offen.“ In den Medien werde ja spekuliert, dass 60 Standorte geschlossen werden sollen. „Aber da gucken wir alle nur in die Glaskugel. Ich denke mal, nächste Woche sind wir schlauer“, so Löpke.

Der Betriebsrat-Chef ist solche Zitter- und Hängepartien gewohnt. Seit Jahren schreiben Karstadt und Kaufhof rote Zahlen. „Wir sind bei Karstadt doch schon seit 15 Jahren in der Sanierung und sehr gebeutelt. Ich habe hier schon fünf Sanierungstarifverträge verhandelt“, sagt Gerhard Löpke.

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