Behinderte Seniorin erhebt Betrugsvorwürfe „Meine Bekannte hat mein Konto leergeräumt“

Seniorin erhebt Vorwürfe: „Meine Bekannte hat mein Konto leergeräumt“
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Ursula Friedrich, 82 Jahre alt, hat Pflegestufe 3, ist gehbehindert und auf Hilfe von anderen angewiesen. So wie auf eine Bekannte, die sie seit 20 Jahren kennt.

Inzwischen jedoch hat diese Beziehung empfindlich gelitten, um es vorsichtig auszudrücken. Ursula Friedrich wirft der Bekannten vor, sie nach und nach um mehr als 3000 Euro erleichtert zu haben. Auch Anzeige hat sie erstattet, wie die Polizei Dortmund bestätigt. Aber der Reihe nach:

Eben weil die Seniorin das Haus nicht mehr verlassen kann, habe sie besagter Bekannter ihre EC-Karte samt PIN-Nummer gegeben, um davon Einkäufe wie Lebensmittel bezahlen zu können.

Um immer auf dem laufenden zu bleiben, habe sie sich zweimal im Monat die Kontoauszüge von ihrer Bank schicken lassen. Misstrauisch geworden sei sie, als die Auszüge nicht mehr kamen.

Die Bekannte, die sich kümmerte, hatte auch den Briefkastenschlüssel - und habe auch die Post abgefangen. Eines dieser Schreiben fiel Ursula Friedrich aber dann doch in die Hände - und sie fiel aus allen Wolken:

Sie fand Abbuchungen vor, die sie sich nicht erklären konnte: hier mal 400 Euro, da mal 200. Auch stellte sich heraus, dass die Wohnungs-Miete seit drei Monaten nicht mehr abgebucht worden war: 568 Euro monatlich. Das Ende war, dass der Automat die Karte einbehielt, weil inzwischen auch der Dispo bis zum Anschlag ausgereizt war: 1600 Euro.

Zur Rede gestellt, habe die Bekannte ihr Vergehen sogar zugegeben. Auf Betreiben ihrer Schwester Karin Mroseck schaltete Ursula Friedrich schließlich die Polizei ein. Zwei Beamte kamen, und es wurde Anzeige erstattet. Das bestätigt Polizeisprecherin Mathea Luhmann für den 7. Dezember.

Unterdessen hat die Geschädigte, die nach eigenen Angaben mit ihrer schmalen Rente und dem Pflegegeld nur so gerade eben über die Runden kommt, natürlich die Karte sperren lassen und eine neue Karte beantragt. Das ist in ihrem Fall nicht ganz unproblematisch, weil sie zuvor noch ihren Personalausweis verlängern muss.

Folglich steht sie momentan ohne einen einzigen Cent da. Ihr Sohn versorge sie mit Lebensmitteln, sagt sie. Er habe ihr neulich einen riesigen Korb vorbeigebracht, von dem die erstmal eine Weile zehren könne.

Über das Verhalten der langjährigen Bekannten ist sie naturgemäß zutiefst enttäuscht. „Wie kann jemand so etwas tun?“, fragt sie. Aus dem Vorfall habe sie jedenfalls gelernt: Ihre Kontokarte werde sie künftig keinesfalls mehr aus der Hand geben.

Das ist auch der Rat, den ihr Mathea Luhmann von der Polizei gibt. Eine Kontokarte sollte man keinesfalls aus der Hand geben, falls es sich nicht gerade um nahestehende Familienangehörige handele.

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