Die Steine sind weg und mit ihnen auch die Parkplätze: So sieht es aus auf der Sonnenstraße zwischen Arneckestraße und Möllerbrücke.

© Björn Althoff

Baustart für den Radschnellweg: An der Möllerbrücke wurde es eng

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Vorfahrt für Radfahrer – das ist das Ziel beim RS1, der quer durch Dortmund führen soll. Beim Baustart am Montag hieß es aber erst einmal: weniger Durchkommen für alle an der Möllerbrücke.

Kreuzviertel

, 19.04.2021, 21:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Und jetzt? Wie kommt man nun von der Lindemannstraße auf die Möllerbrücke? Das müssen sich seit Montag (19.4.) viele Radfahrer und Fußgänger fragen. All diejenigen, die an der Sparkasse vorbei in Richtung Brücke wollten, standen vor Absperrungen. Und selbst die Autos hatten statt zwei Spuren nur noch eine.

Viele Fußgänger zwängten sich dennoch und gefährlicherweise über die Straße vorbei an der neuen Baustelle, die zwischen Lindemann- und Arneckestraße eingerichtet wurde – als Auftakt für den Bau des RS1.

Kaum ein Stopp: Vorfahrt für Radfahrer

Hinter der Abkürzung steckt der Radschnellweg Ruhr, der irgendwann von Duisburg bis Hamm führen soll. Als Alternative zum Auto-Verkehr – eine Strecke, auf der Radfahrer Vorrang haben, kaum stoppen müssen und so rasch von Ort zu Ort kommen.

Was zwischen den Städten einfacher umzusetzen ist als mitten in der städtischen Bebauung, zum Beispiel im Kreuzviertel, wo nun der erste Bauabschnitt ansteht.

Sichtbares Zeichen: der große Berg von Pflastersteinen auf der Kreuzung Arnecke-/Sonnenstraße. Die waren vorher der Bürgersteig der Sonnenstraße, doch der musste weg.

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Sonnenstraße und Große Heimstraße: weniger Parkplätze

4,20 Meter breit war die Sonnenstraße bisher und somit zu eng für zwei Fahrräder, die nebeneinander fahren, plus ein Auto, das entgegenkommt oder überholt. Dazu muss die Fahrradstraße auf 5 Meter erweitert werden. Was Radler freut und Anwohner ärgert.

Denn es werden Parkplätze wegfallen – einerseits an der kompletten Sonnenstraße zwischen Möllerbrücke und Hohe Straße, andererseits an der Großen Heimstraße, also zwischen Sonnenplatz und Südwestfriedhof.

Parken neben dem Baum? Bald nicht mehr

Dort wird derzeit meist das Parken an den Baumscheiben geduldet, also außerhalb der eingezeichneten Stellflächen. Doch „dieses Parkverhalten, das heute schon widerrechtlich geschieht“, wie die Stadt Dortmund offiziell schreibt, „erzeugt gefährliche Engstellen für den Radverkehr und blockiert im Notfall Rettungswege.“

Weitere Änderung: Die Ampel an der Kreuzung Neuer Graben/Große Heimstraße fällt weg. Radfahrer und alle anderen, die auf dem RS1 unterwegs sind, haben immer Vorfahrt.

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Von der Schnettkerbrücke bis zum Stadthaus

Westlich des Kreuzviertels führt der RS1 über die Schnettkerbrücke aus der Stadt heraus, östlich davon geht es über die Sonnenstraße weiter bis zum Stadthaus. Dabei gibt es irgendwann zwei Brücken für Radfahrer: über die Hohe Straße und über die Ruhrallee.

Bis zur Fertigstellung werden noch viele Jahre vergehen. Das Ziel sei es, so die Stadt, „eine Befahrbarkeit durch das Dortmunder Stadtgebiet bis 2030 umzusetzen“. Und da es gerade bei Brücken und Unterführungen kompliziert sei auf der insgesamt 24 Kilometer langen Strecke, müsse man auch mit „provisorischen Lösungen“ planen.

Aufbruch Fahrrad Dortmund: kein Verständnis für Zeitplan

Das ärgert den Aufbruch Fahrrad Dortmund. So sehr man sich auch freue über den Baustart, erklärte Peter Fricke, so wenig Verständnis habe man für diesen langen Zeitplan. Zumal die Politik doch eigentlich beschlossen habe, bis 2024 sei alles fertig.

„Darum lassen wir Sekt und Champagner stehen und stoßen mit Zitronensaft auf den Baubeginn an“, so Fricke. Am Dienstag (20.4.) um 18 Uhr auf dem Sonnenplatz.