
© Stephan Schütze
Bauprojekt von Lisa und Chris: Selbst Hand anlegen oder Profis beauftragen?
Hausbau in Dortmund (9)
In der neuen Folge unserer Hausbau-Serie erzählen Chris Kremer und Lisa König, welche Arbeiten sie sich als Laien beim Hausbau selbst zutrauen. Dabei sind noch manche Fragen offen.
Der Traum vom Eigenheim: Das ist für viele nicht nur der Traum, ein fertig gebautes Haus zu kaufen. Eine wichtige Rolle spielt oft auch der Stolz, es zumindest zum Teil selbst gebaut zu haben. Doch was kann man als Laie wirklich selbst machen?
Diese Frage haben sich auch Chris Kremer und Lisa König gestellt. Und zunächst war abzuklären, um welche Gewerke sich das Paar überhaupt selbst kümmern muss.
Zusätzliche Steckdosen kann man hinzubuchen
Denn der Vertrag mit der Projektgesellschaft, mit der sie zusammenarbeiten, schließt zum Beispiel eine festgelegte Zahl an Steckdosen im Haus ein. „Klassische Elektrik und Klempnerarbeiten sind im Paket enthalten“, sagt Chris Kremer. Zusätzliche Leitungen können zugebucht oder eben selbst gelegt werden.
Ihre handwerklichen Fähigkeiten schätzt das Paar im Level „Anfänger bis Mittelklasse“ ein. Tapezieren oder Streichen stellen keine Probleme dar, genau wie das Anbringen von Lampen oder Regalen. Aber Fliesen haben beide zum Beispiel noch nie verlegt.
Wenn der Estrich getrocknet ist, wollen Chris und Lisa aber zumindest weitgehend selbst für den Bodenbelag sorgen. Der offene Wohn- und Küchenbereich soll Vinyl-Parkett bekommen. „Das sind Bretter, die man mit einem Klick verbinden kann“, erklärt der 30-Jährige. Ein Bekannter habe damit gute Erfahrungen gemacht, sodass das Paar optimistisch ist, diese Arbeit selbst erledigen zu können.
Ungefähr 30 Euro pro Quadratmeter sind dafür eingeplant. In der bisherigen Wohnung des Paares liege Laminat in der Küche: „Das ist so weich, da werd‘ ich jedes Mal nervös, wenn etwas Wasser tropft.“ Zu klären sei beim Vinyl-Parkett noch, welche Optik es genau werden soll und welches Modell mit der Fußbodenheizung gut verträglich ist.
Die beiden Badezimmer bekommen Fliesen. „Da sind wir uns echt noch unsicher, ob Fliesen nicht vielleicht doch unsere Kompetenz übersteigt“, so der Bauherr: „Aber vielleicht versuchen wir es einfach mal und schauen, wie weit wir kommen.“
An die Wände sollen in erster Linie Raufasertapeten oder Malervlies kommen, sagt Lisa König: „Das werden wir jetzt im weiteren Bauprozess entscheiden.“ Sie könne sich schon sehr gut vorstellen, wie sie mit ihrem Mann mit Pinseln in der Hand im Eigenheim steht, um die Räume zu streichen.
Noch sind aber die roten Steine des Rohbaus an den Wänden zu sehen. Wenn es dann so weit ist, ist vor allem im Garten viel selbst zu erledigen: „Vom Legen des Rollrasens über das Anlegen von Beeten zum Ausbau der Terrasse“, erzählt Lisa.
Davor stehen aber noch viele Abwägungen an. Bauzeit, eigener Arbeitsaufwand und Geld: Wie viel will man wovon investieren und in welchen Bereichen kann man mit einem nicht ganz perfekt professionellen Ergebnis leben?
Kevin Kindel, geboren 1991 in Dortmund, seit 2009 als Journalist tätig, hat in Bremen und in Schweden Journalistik und Kommunikation studiert.
