Es war 2019, als die Stadt ein „Zukunftskonzept“ für den Rombergpark vorstellte. Eine der möglichen Attraktionen: ein Baumwipfelpfad. Besucher könnten so den Botanischen Garten von aus luftiger Höhe betrachten. Der grobe Plan damals: Ein „Baumwipfel-Erlebnis-Pfad“ mit einer Gesamtlänge von 1200 Metern und einer Maximalhöhe von etwa 18 Metern.
Sogar über die Bereiche hatte man damals schon nachgedacht: Vorbei an Bergmammutbaum-Wald, an japanischen Blütengehölzen oder Bambuswäldern. Der Clou: Nicht nur zu Pflanzen, sondern auch zu Tieren könnte der Weg führen, wenn der benachbarte Zoo einbezogen wird. Als „mögliche Stationen“ wurden seinerzeit Greifvögel, Kamele oder das Orang-Utan-Gehege genannt. Dank der Höhenlage in diesem Teil des Parks sei der Pfad sogar ebenerdig ohne Treppen und Aufzüge erreichbar.
Anschließend aber war von dem spannenden Projekt öffentlich nichts mehr zu hören.

Im März in den Gremien
Jetzt steht das Vorhaben offenbar auf dem Prüfstand. Auf Anfrage teilt die Stadtverwaltung mit: „Zurzeit erarbeitet der Botanische Garten Rombergpark vor dem Hintergrund der zwischenzeitlich enorm gestiegenen Kosten einen Sachstandbericht zu den aktuellen Möglichkeiten der Realisierung der geplanten Projekte.“ Diese Verwaltungsvorlage solle im März den politischen Gremien vorgelegt werden. Weiter äußert man sich bei der Stadt auf die Anfrage nicht – weder zu einem möglichen Zeitrahmen, noch zu einem Betreibermodell und auch nicht zu aktuellen Kostenschätzungen.
Klar dürfte sein, dass die Kostenschätzungen aus 2019 für den Papierkorb sind. In einem alten „Projektsteckbrief“ werden die Kosten mit 4.158.000 Euro beziffert. Außerdem ist hier die Rede von einer „Realisierung bis Ende 2026“. Der Baumwipfelpfad als das mit knapp 4,2 Millionen Euro teuerste Projekt in dem 2019 erstellten „Zukunftsprogramm“ für den Rombergpark könnte – so die Idee damals – eine Attraktion zur Internationalen Gartenausstellung (IGA) 2027 in Dortmund sein. Wann – und ob überhaupt noch – der Baumwipfelpfad im Rombergpark Realität wird, darüber wird der März 2025 ein Stück mehr Klarheit bringen.
Insgesamt zwölf Projekte
Das Zukunftsprogramm von 2019 umfasste damals zwölf Projekte – ausgelegt auf acht Jahre. Dazu gehörten auch ein Steg über die Moore, aber auch kleinere Projekte, etwa neue Wegweiser oder neue Spielgeräte wie das Schiff aus dem Westfalenpark auf dem beliebten Spielplatz. Außerdem waren Maßnahmen geplant, um das Parkplatzangebot zu erhöhen.