Vor rund vier Monaten wurden Bäume an der Dürener Straße ausgerissen - kein Einzelfall. © Stadt Dortmund
Vandalismus
Bäume zersägt, entwurzelt und geklaut: Immer mehr „Baumfrevel“ in Dortmund
Immer wieder vergehen sich Unbekannte an Pflanzen - so wie zuletzt in Scharnhorst, wo fünf Bäumen die Kronen abgesägt wurden. Laut der Stadt Dortmund häufen sich solche Fälle.
An verschiedenen Stellen im Dortmunder Stadtgebiet kam es in letzter Zeit vermehrt zu Vandalismus und massiven Beschädigungen von Bäumen. Der aktuelle Fall aus Scharnhorst, bei dem fünf Baumkronen und Maispflanzen abgehackt wurden, ist nach Aussagen der Stadt Dortmund kein Einzelfall.
Die teilweise erst vor kurzem frisch gepflanzten Bäume sollen nicht nur das Straßenbild aufwerten, sondern auch Schatten spenden und die Luftqualität verbessern. Besonders vor dem Hintergrund des Klimawandels und des damit verbundenen Temperaturanstiegs stellen Bäume eine wichtige Komponente bei der umweltfreundlichen Straßengestaltung dar.
60 bis 80 Bäume pro Jahr zerstört
Die Mitarbeiter des Grünflächenamtes stoßen immer wieder auf abgeknickte, abgeschlagene oder abgesägte Jungbäume und sind jedes Mal aufs Neue über die Zerstörungen erschrocken, berichtet Ulrich Finger, Leiter des Grünflächenamtes.
Er und seine Mitarbeiter fragen sich: „Warum passiert so etwas? Was geht den Menschen nur durch den Kopf, die so etwas anrichten? Was empfinden Menschen, wenn sie Bäume zerstören?“
Jedes Jahr werden in Dortmund zwischen 60 und 80 Jungbäume zerstört oder so stark beschädigt, dass sie keine Chance haben, weiterzuleben, sagt Ulrich Finger. Neben dieser erschreckend hohen Anzahl an zerstörten Bäumen kommen noch Bereiche hinzu, in denen frisch gepflanzte Jungbäume gestohlen werden - wie vor einigen Wochen im Stadewäldchen.
Auch ältere Bäume werden Opfer von Vandalismus
„Bäume sind Lebewesen, die eine lange Aufzucht hinter sich haben. Eine Aufzucht, die Fachleute mit Liebe und Kompetenz durchgeführt haben“, sagt Ulrich Finger. Eine Aufzucht, die gewährleisten soll, dass diese jungen Bäume eingepflanzt werden und für Jahrzehnte für saubere Luft sorgen und Parks, Grünanlagen oder Straßen aufwerten können. „Jeder kennt das wunderbare Gefühl, beispielsweise an heißen Tagen unter einem Blätterdach herzugehen oder zu fahren“, beschreibt Ulrich Finger.
Aber es sind nicht nur die jungen Bäume, die Opfer der Gewaltangriffe werden. Im vergangenen Jahr wurden 26 ältere Bäume, die schon viele Jahrzehnte lang im öffentlichen Raum stehen, so massiv beschädigt, dass sie abgestorben sind und gefällt werden mussten.
Jeder Fall wird zur Anzeige gebracht
„Leider erfreuen sich offensichtlich nicht alle Menschen an diesen Bäumen, denn die Schäden, die festgestellt werden, sind nicht nachvollziehbar. Äste werden abgesägt, mit Tausalz, Säuren oder Öl wird versucht, die Bäume zu vergiften. Ebenso werden Nägel in den Stamm geschlagen oder der Stamm wird aufgebohrt. Es ist unglaublich“, erzählt Ulrich Finger.
„Wir nehmen so etwas persönlich. Wir möchten mit unserer Arbeit im öffentlichen Raum den Menschen in dieser Stadt ein schönes und gesundes Wohnumfeld schaffen“, fährt der Amtsleiter fort. „Und wir bringen jeden Fall zur Anzeige“, zieht Finger die Konsequenz.
Dieser Baum wurde angesägt. Das kommt ebenfalls häufiger vor. © Stadt Dortmund
Neben dem Schaden an den Bäumen handelt es sich bei diesen Beschädigungen auch um Vermögensschäden. Ein Jungbaumschaden kann schnell in vierstelliger Höhe sein, ein alter, gesunder Baum im sogar im fünfstelligen. Auch das sollten sich die Menschen, die so etwas tun, überlegen.
„Unsere Ermittlungsquote wird immer besser, da wir dankenswerterweise auch stichhaltige Hinweise aus der Bevölkerung bekommen“, sagt Finger.
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