Im September 2018 musste die Kanalschleuse Henrichenburg im ersten Schritt trockengelegt werden. Jetzt stehen weitere Sperrungen an, die Hafenbetriebe zwingen, ihre Güter über Schiene und Straße zu transportieren. © Gregor Beushausen
Dortmunder Hafen
Bau einer zweiten Schleusenkammer brächte den Dortmunder Hafenbetrieben mehr Sicherheit
An den angekündigten Sperrungen der Henrichenburger Schleuse für den Schiffsverkehr zum Dortmunder Hafen führt kein Weg vorbei. Ein zweite Schleusenkammer könnte den Hafenbetrieben helfen.
Als die rund 20 Besucher den Sitzungsraum im Alten Hafenamt nach eineinhalb Stunden verlassen hatten, war allen klar: Eine schnelle Lösung für die Reparatur anfällige Schleuse Henrichenburg, durch die der gesamte Schiffsverkehr vom und zum Dortmunder Hafen fließt, wird es nicht geben. An den Sperrzeiten (15. Juni bis 31. Juli 2019 sowie 9. Mai bis 19. Juni 2020) kommen die Hafenbetriebe nicht vorbei.
Bei dem Treffen am Montag, zu dem die Dortmunder Hafen AG und der Verein der Hafenanlieger eingeladen hatten, informierten die Vertreter der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) noch einmal über die bevorstehenden Arbeiten.
Neben Korrosionsschutz geht es dabei vor allem um die Maschinen- und Elektrotechnik der Anlage. Sabine Kramer, Bereichsleiterin Betrieb und Unterhaltung bei der WSV, sprach gegenüber unserer Redaktion von einem „sachlichen und konstruktiven Gespräch.“
Der Wunsch der vom Schiffsumschlag abhängigen Hafenbetriebe, die Arbeiten zu beschleunigen, und so Sperrzeiten zu verkürzen, fand zwar Gehör bei den WSV-Vertretern. Erfüllt werden, so die Botschaft, könne der Wunsch aber eher nicht. „Wir wissen, was jede Sperrung für die Hafenbetriebe in Dortmund bedeutet“, so Sabine Kramer. Die Planungen seien bereits so „optimiert“, dass es kaum weiteren Spielraum gebe.
Kommunikation soll verbessert werden
Was allerdings „optimiert“ werden soll, ist die Kommunikation zwischen dem Schifffahrtsamt und der Hafen AG. Das sei zuletzt nicht gut gelaufen, räumte WSV-Leiter Volker Schlüter ein. Wie berichtet, hatte das Schifffahrtsamt nach der Schleusensperrung 2018 in einer mail den Anschein erweckt, die Arbeiten am Korrosionsschutz seien „planmäßig verlaufen“ und somit beendet.
Vor Kurzem dann die überraschende Nachricht: Nein, sind sie nicht. Die Schleuse muss länger gesperrt werden als geplant. „Das Schifffartsamt hat hoheitlich informiert, aber nicht partnerschaftlich kommuniziert“, sagt Karl-Heinz Keisewitt, Vorsitzender des Vereins Dortmunder Hafenanlieger.
Ein zweites Hebebecken könnte das Problem lösen. © Gregor Beushausen
Der Bau einer zweiten Schleusenkammer würde nach Einschätzung von WSV-Leiter Schlüter dem Hafen und den Betrieben deutlich mehr Planungssicherheit verschaffen – was Uwe Büscher, Vorstand der Hafen AG, auch vehement einfordert.
„Wir wollen eine dauerhaft funktionsfähige Schleuse und eine Informationspolitik seitens des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes, die auf Kooperation und Vertrauen ausgerichtet ist.“ Was Schlüter allerdings auch sagte: Bis zum Bau einer zweiten, vom Bund finanzierten Schleusenkammer, sei „viel Lobbyarbeit“ notwendig.
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