
Ein Dortmunder Italiener setzt nur noch auf Kartenzahlung. Eine gute Entscheidung, findet Autor Joscha F. Westerkamp. © picture alliance/dpa, Lorenzen, Westerkamp (Montage)
Dortmunder Restaurant schafft Bargeld ab – Endlich wagt jemand den Schritt!
Meinung
Ein Dortmunder Italiener akzeptiert als wohl erste Gastronomie in der Stadt kein Bargeld mehr. Nur noch Karte ist erlaubt. Ein Schritt in die richtige Richtung, findet unser Autor.
Bargeld ist schwer, schmutzig und überträgt Krankheiten. Auf einem Geldschein sind ähnlich viele Keime wie auf einer Haltestange im Bus oder dem Türgriff einer öffentlichen Toilette.
Besonders Fäkalkeime und Salmonellen werden immer wieder auf Geldscheinen nachgewiesen – lecker, wenn die Bedienung danach die nächste Pizza serviert!
Gerade die Coronapandemie hat uns gezeigt, wie einfach es ist, mit Karte zu bezahlen. Selbst einen einzelnen Schokoriegel bekommt man mittlerweile im Supermarkt ohne Bargeld – zum Glück.
Nachbarländer sind uns weit voraus
Nachbarländer wie die Niederlande machen uns vor, wie es nun weiter gehen könnte: Dort kann selbst die 50-Cent-Spende auf dem Kaufhausklo ganz selbstverständlich bargeldlos gezahlt werden.
In Schweden wird schon des längeren darüber diskutiert, Bargeld ganz abzuschaffen. Und Deutschland zählt vielerorts noch Kupfermünzen nach.
Kein Bargeld mehr, das bedeutet: weniger Keime an den Fingern, weniger Nerv für die Bedienung, weniger Diebstahlgefahr. Weniger von einem Zahlungsmedium, das 2022 einfach keiner mehr benötigt.
Der komplette Verzicht auf Bargeld in Restaurants ist jetzt genau der Schritt, den es braucht. Denn es ist ein Schritt für noch mehr Selbstverständnis bei der Kartenzahlung. Heute bei der Pizza im „Bocca“, demnächst beim Döner im Kebab Grill.
Gebürtiger Ostwestfale, jetzt Dortmunder. In der zehnten Klasse mit Journalismus und Fotografie angefangen. Liebt es, mit Sprache zu jonglieren – so sehr, dass er nun schon zwei Bücher übers Jonglieren geschrieben hat.