Die Kinder aus dem Regenbogenhaus erkunden den Westfalenpark für sich und ihre Altersgenossen: (v.l.) Fabian, Linus, Jakob, Lennard und Lina. © Oliver Schaper

Von Kindern entwickelt

Bald schon gibt es einen kindgerechten Plan für den Westfalenpark

Der Verein Spielbogen entwickelt noch bis Jahresende einen digitalen Plan für den Westfalenpark – ausgerichtet auf Kinder und Jugendliche. 2019 soll er auch gedruckt erscheinen.

von Michael Nickel

Dortmund

, 02.09.2018 / Lesedauer: 3 min

Selbst wenn man beruflich viel mit ihnen zu tun hat, ist man als Erwachsener dann doch hin und wieder davon überrascht, wie viel Phantasie in Kindern und Jugendlichen steckt. Und welche Bedürfnisse sie haben, was das Spielen angeht.

Lieber auf dem Baum klettern als die Schaukel benutzen

So erlebte auch Astrid Halfmann den einen oder anderen überraschenden Moment, als eine Gruppe Jugendlicher während der Sommerferien damit begann, den Westfalenpark zu erkunden, um die in ihren Augen wichtigsten Punkte für sich und ihre Altersgenossen ausfindig zu machen. „Es gibt hier viele tolle Spielgeräte, doch dann sind die Kinder sozusagen lieber an dem Busch hinter dem dritten Baum auf der linken Seite und spielen dort“, sagt Halfmann.

Astrid Halfmann ist Geschäftsführerin des Vereins Spielbogen im Westfalenpark. © Oliver Schaper

Die Grafikerin und Künstlerin hat schon viele Kunstprojekte mit Jugendlichen gemacht. Seit 2010 ist sie Mitglied im Verein Spielbogen, der im Regenbogenhaus im Westfalenpark beheimatet ist und es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Kinderkultur zu fördern.

Der LWL fördert das Projekt finanziell

Seit 2011 unterstützt Astrid Halfmann den Verein als Geschäftsführerin. Das aktuelle Projekt heißt „Kinder- und Jugendparkplan Westfalenpark“. Eine finanzielle Förderung durch den Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) macht es möglich.

Die Kinder und Jugendlichen lösen Aufgaben innerhalb der App und nähern sich so dem Ziel. © Oliver Schaper

„Wir haben den Antrag im Januar gestellt, Ende Juni kam die Zusage“, sagt Halfmann. Dann ging es schnell. Eine Gruppe von acht Jugendlichen kam zusammen, um während der großen Ferien dieses Projekt zu starten. Mit Tablets zogen sie durch den Westfalenpark, machten Fotos, Videos, sprachen Kommentare auf, schrieben Texte und markierten die Stellen per GPS in der vom LWL zur Verfügung gestellten App „Stadtsache“.

Mitmachen kann noch jeder

„Sie finden Sachen heraus, von denen wir manchmal gar nicht wissen, dass es sie gibt“, sagt Astrid Halfmann mit einem Lachen: „Man wundert sich manchmal, was Kindern wichtig ist.“ So gehören Bäume und Brunnen zu den beliebtesten Punkten der Gruppe.

Sara, Max, Paul und Lars (v.l.) nutzen das Tablet für die Erkundung des Westfalenparks. © Oliver Schaper

Das Projekt läuft noch bis zum Ende des Jahres, dann läuft die Förderung des LWL aus. Doch Astrid Halfmann strebt eine Verlängerung an. Bis dahin können Kinder und Jugendliche sich noch an der Erarbeitung des Stadtplans beteiligen, die Teilnahme ist kostenlos.

Eine Umfrage brachte den Stein ins Rollen

Die Idee dazu ist bereits 2017 entstanden. Damals gab es eine Befragung unter Kinder und Jugendlichen im Stadtbezirk Innenstadt-Ost, zu dem auch der Westfalenpark gehört. Dabei stellte sich heraus, dass viele Treffs, Gemeinden, Vereine und Spielplätze nur wenig bekannt sind.

Für den Westfalenpark, den Kinder und Jugendliche aus ganz Dortmund und NRW besuchen, gebe es zwar einen Parkplan, der allerdings nicht kind- und jugendgerecht sei, heißt es in dem Antrag von Spielbogen. Und weiter: „Ein Westfalenparkplan, der den Park aus Sicht der Kinder und Jugendlichen beschreibt und deren Bedürfnisse und Lieblingsorte sichtbar und für alle nutzbar macht, wäre sinnvoll.“

Künstler unterstützen das Westfalenpark-Projekt

Unterstützt werden die Kinder und Jugendlichen von vier Künstlern unterschiedlicher Sparten, die gemeinsam unter anderem Inszenierungen und Flashmobs auf die Beine stellen.

Der aktuelle Westfalenpark-Plan richtet sich eher an Erwachsene. © Michael Nickel

Die Ergebnisse werden die Teilnehmer den Verantwortlichen des Parks sowie Vertretern aus Politik und Verwaltung vorstellen. Noch arbeiten sie innerhalb einer passwortgeschützten App. Wenn alles fertig ist, sollen die Altersgenossen und Familien von der Arbeit profitieren können.

„Es soll am Ende auch einen gedruckten Plan geben“, sagt Astrid Halfmann. Das wird voraussichtlich Anfang 2019 so weit sein – und soll als Initialzündung für weitere Orte in der Stadt dienen, die einen Plan für Kinder und Jugendliche gebrauchen können.

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