Der „Drohbrief“, wie Norbert Hoffmann das Schreiben der PRS Parkraum Service GmbH nennt, landete am 27. Dezember 2023 in seinem Briefkasten. Nicht nur die Wortwahl in einigen Passagen des Schreibens sorgte bei dem Dortmunder für erhöhten Blutdruck, sondern auch die Tatsache, dass ihm Parkgebühren-Betrug vorgeworfen wurde.
Einen Euro Parkgebühr soll Norbert Hoffmann auf dem öffentlichen Parkplatz an der Hörder Bahnhofstraße unterschlagen haben, so die Aussage des Parkraumanbieters. Jetzt soll er inklusive Mahnkosten 36,95 Euro zahlen. „Sie werden gebeten, die Gesamtforderung in Form einer angemessenen Entschuldigung innerhalb von 14 Tagen an die oben genannte Adresse zu senden“, heißt es in dem Schreiben. Norbert Hoffmann war erst perplex, dann wütend.

Zahlungsbeleg für das Parken am Hörder Bahnhof
„Die behaupten, sie hätten keinen Zahlungseingang zu meinem Autokennzeichen“, sagt Norbert Hoffmann. Dabei kann er es schwarz auf weiß beweisen. Der Dortmunder hat den Beleg noch, der zeigt, dass die Parkgebühr am 5. Dezember 2023 ordnungsgemäß bezahlt wurde. „Ich habe erst mal geschaut, ob ich mich bei der Eingabe des Kennzeichens aus Versehen vertan habe, aber das war nicht der Fall.“
Er sucht seine Daten zusammen, schreibt an die PRS Parkraum Service GmbH und möchte das Missverständnis aufklären. „Es kann ja sein, dass es sich um einen Übertragungsfehler handelt“, erklärt Norbert Hoffmann. Schließlich sei das Bezahlsystem auf dem Parkplatz direkt neben der Hörder Bezirksverwaltungsstelle erst vor kurzem von der „manuellen“ Kontrolle durch einen Mitarbeiter auf die Kameraüberwachung umgestellt worden. „Ich parke hier schon immer. Bisher war ich sehr zufrieden, es hat immer gut funktioniert.“

PRS Parkraum Service besteht auf Zahlung
Doch der Anbieter will zunächst nichts von einem Fehler wissen und besteht auf Zahlung. Am 8. Januar 2024 erhält Norbert Hoffmann sogar eine weitere E-Mail, in der die „Strafzahlung“ bekräftigt wird. Er habe dafür zehn Tage Zeit. Norbert Hoffmann wehrt sich, schaltet einen Anwalt ein, lässt nicht locker.
„Das grenzt an Betrug. Mit Inkassofirmen drohen, sind ja Mafia-Methoden. Ich glaube, dass mit der Umstellung auf Kameras noch mehr Parkkunden betroffen sind.“ Inzwischen sind Wochen seit dem angeblichen Parkvergehen vergangen, unzählige E-Mails und Briefe gingen hin und her.
Und plötzlich kam dann doch das Einlenken der PRS Parkraum Service GmbH. Per E-Mail teilte das Unternehmen am Samstag (13.1.) mit: „Sehr geehrter Herr Hoffmann, wir nehmen Bezug auf Ihre Mail und teilen Ihnen mit, dass wir den Vorgang in unserem System storniert haben. Die Angelegenheit ist somit abgeschlossen. Mit freundlichen Grüßen, Ihr Team von PRS Parkraum Service“
Wo zuvor das Problem gelegen hat und warum die Mahnung nun plötzlich zurückgenommen wurde, wird nicht erklärt.
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