Bäckerei Vorwerk zieht ins ehemalige Sacré Coeur an der Husener Straße 54

© Andreas Schröter

Bäckerei Vorwerk zieht ins ehemalige Sacré Coeur an der Husener Straße 54

rnSacré-Coeur-Sanierung

Die Sanierung des ehemaligen Sacré Coeur an der Husener Straße geht zwar langsam voran, aber sie geht voran. Die Bäckerei Vorwerk zieht dort ein, und es gibt noch mehr Neuerungen in Husen.

Husen

, 02.06.2019, 06:06 Uhr / Lesedauer: 2 min

Inzwischen steht fest, welche Bäckerei ins ehemalige Sacré Coeur an der Husener Straße 54 ziehen wird. Es ist das Familienunternehmen Vorwerk, das bislang vier Filialen in Dortmund betreibt: an der Saarlandstraße, am Westenhellweg, an der Petergasse und an der Höfkerstraße. Auf seiner Website schreibt das Unternehmen, es lege Wert auf ein „regional hergestelltes und hochwertiges Produkt“. Immobilienbesitzer Alexander König geht davon aus, dass die Bäckerei mit 90 Sitzplätzen - auch im Außenbereich - im Oktober oder November dieses Jahres ihren Betrieb aufnehmen kann.

Hier wird ab Oktober oder November die Bäckerei ihren Betrieb haben.

Hier wird ab Oktober oder November die Bäckerei ihren Betrieb haben. © Andreas Schröter

Ansonsten sei dieses Haus wohl das am Aufwendigsten sanierte Denkmal in ganz Dortmund. 80 Prozent des ursprünglichen Fachwerks seien ersetzt worden. Scherzhaft spricht König von einem „Denkmal-Neubau“. Und bei einem solchen Vorhaben zeige sich eben immer erst während der Arbeiten selbst, was alles noch getan werden müsse. Deswegen seien zeitliche Prognosen, wann so etwas fertig werde, immer schwierig. So ist im rückwärtigen Teil ein komplett neues Treppenhaus entstanden, was zugleich die Funktion hat, das gesamte Gebäude abzustützen: „Erst als das stand, wurde der Statiker ruhiger“, sagt König. Die jetzige Treppe vom Erdgeschoss in den Ersten Stock werde abgerissen, weil sie für heutige Bestimmungen zu steil sei und auch dem Gastronomiebetrieb im Weg gestanden hätte.

Moderne Stahlträger stützen an einigen Stellen die alten Fachwerkbalken

Moderne Stahlträger stützen an einigen Stellen die alten Fachwerkbalken © Andreas Schröter

Im entkernten Erdgeschoss ist ein großer Raum für die Bäckerei entstanden, ins Erste Obergeschoss zieht ein IT-Unternehmen, und im Zweiten Obergeschoss entsteht eine große Loft-Wohnung. Weil in einem Teil des Gebäudes eine Decke zwischen Erdgeschoss und erstem Geschoss entfernt werde, werden einige Vorwerk-Gäste in einem Raum mit sehr hoher Decke sitzen, was für zusätzliche Atmosphäre sorge. Schade sei, so König, dass man von innen wegen der Dämmung das Mauerwerk und das Fachwerk nicht mehr an allen Stellen sehen werde: „Das Ganze hier ist eben eine Mischung aus alt und neu.“ Die Handwerker jedenfalls seien alle mit Eifer bei der Sache - allein schon deshalb, weil viele in ihrer Jugend selbst im Sacré Coeur gefeiert haben.

Zu den Neuerungen im Umfeld gehört auch eine Treppe zwischen dem rückwärtigen Teil des Coeur und dem Lidl dahinter, die es seit drei Wochen gibt, sodass eine fußläufige Verbindung zwischen den beiden Teilen gegeben ist. Allerdings habe ein Fahrzeug der EDG bereits ein Tor kaputtgefahren. Zunächst sei geplant gewesen, dort über eine Rampe auch eine Verbindung für den Autoverkehr zu schaffen, aber das sei nun verworfen worden, weil es vermutlich für zu viel Verkehr - vielleicht auch Abkürzungsverkehr - in diesem Bereich geführt hätte. Die Hälfte der Fläche hinter dem Coeur werde zum Parkplatz, die andere Hälfte zum Dorfplatz.

Hinter dem Coeur ist eine Treppe entstanden, die zum Lidl führt.

Hinter dem Coeur ist eine Treppe entstanden, die zum Lidl führt. © Andreas Schröter

Die derzeit noch leer stehenden Ladenlokale hinter der Volksbank werde er erst dann vermieten, so König, wenn der Außenbereich komplett fertig sei. Er kündigt an, dass dort eine Geschäft aus der Branche Mobilität/Sport/ urbanes Leben einziehen werde, wolle aber noch keinen Namen nennen. Das Haus Husener Straße 56 neben dem Coeur, das ihm ebenfalls gehöre, wolle er optisch an das Fachwerkhaus daneben anpassen.

Diese Ansicht aus dem 19. Jahrhundert mit der Zeche Courl zeigt die Husener Straße im 19. Jahrhundert. In der rechten Bildhälfte befindet sich heute die Volksbank.

Diese Ansicht aus dem 19. Jahrhundert mit der Zeche Courl zeigt die Husener Straße im 19. Jahrhundert. In der rechten Bildhälfte befindet sich heute die Volksbank. © Repro Andreas Schröter

Alexander König ist derzeit auch noch in einem anderen Bereich in Husen aktiv: Ein paar Meter weiter die Husener Straße hoch hat der Abriss der ehemaligen „Hörbiene“ begonnen. Wie berichtet, soll dort ein Neubau für die Sparkasse und die Awo-Begegnungsstätte entstehen. Anfang 2021 sei dort mit dem Umzug zu rechnen. In einem zweiten Bauabschnitt werde dann der rückwärtige Teil abgerissen, in dem jetzt noch Sparkasse und Awo untergebracht sind, um dort Wohnungen zu bauen. Realisierung nicht vor 2022.

An der ehemaligen Hörbiene an der Husener Straße hat der Abriss begonnen.

An der ehemaligen Hörbiene an der Husener Straße hat der Abriss begonnen. © Alexander König