Castrop-Rauxeler Bäckerei fehlt Personal Das bekommen Kunden in Dortmund zu spüren

Personalmangel: Bäckerei in Huckarde hat Öffnungszeiten gekürzt
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Vor fast genau einem Jahr hat im Dortmunder Westen ein neuer Bäcker eröffnet. Mit einer Filiale der Bäckerei Beckmann gibt es im Ortskern von Huckarde nun fünf verschiedene Bäcker: Neben Beckmann sind noch Malzers (im Rewe), Büsch (im Edeka), sowie das Unternehmen Schickentanz und der Ickerner Familienbetrieb Auffenberg vertreten.

In sozialen Medien wurde vorab diskutiert, ob fünf Bäcker sich vertragen können. Beim Neuling Beckmann hieß es nach drei Monaten ganz klar: Der Standort Huckarde sei eine gute Entscheidung gewesen. „Wir freuen uns, dass wir so positiv aufgenommen wurden“, sagte Firmen-Chef Andreas Beckmann im Gespräch mit uns.

Um 15 Uhr ist Schluss

Während Beckmann unter der Woche bis 17.30 Uhr geöffnet hat, Schickentanz bis 18 Uhr und die Bäckerei-Ketten in den Supermärkten noch deutlich länger, ist bei Auffenberg mittlerweile weit eher Schluss: Wer Brot und Brötchen zum Abend oder Kuchen zum Kaffee möchte, muss früh dran sein. Die Auffenberg-Filiale öffnet zwar schon um 5.30 Uhr, also eineinhalb Stunden eher als zum Beispiel Konkurrent Beckmann, sie schließt aber auch montags bis freitags schon um 15 Uhr.

Das war nicht immer so. Auch bei Auffenberg wurde unter der Woche mal bis 18 Uhr verkauft. Dass die Türen nun drei Stunden eher zu sind, liege nicht an zu wenigen Kunden, sagt Chefin Isabel Auffenberg. Es fehlte etwas anderes: Personal.

Die Filiale der Bäckerei Auffenberg liegt an der Rahmer Straße.
Die Filiale der Bäckerei Auffenberg liegt an der Rahmer Straße. © Natascha Jaschinski

„Es fehlt an gelernten Mitarbeitern oder Mitarbeiterinnen“, erklärt Auffenberg auf Anfrage. Pro Schicht müsse eine Fachkraft vor Ort sein – dies sei zurzeit nicht zu leisten. Daher habe man die Öffnungszeiten verkürzt, so die Unternehmens-Chefin knapp.

Ansonsten verweist sie auf die jüngsten Entwicklungen in Castrop-Rauxel, wo Auffenberg seinen Firmensitz hat. Die generelle Problematik sei die gleiche; in der Nachbarstadt hat das Unternehmen im vergangenen Jahr allerdings einen noch drastischeren Schritt gehen müssen: Zu Ende Juni 2023 hat Auffenberg sein Kaffeehaus am Münstertor komplett geschlossen. Es war keine zwei Jahre in der Altstadt, eröffnet hatte es erst im November 2021.

Schwierig vor allem im Verkauf

Der Schritt, den noch jungen Standort wieder aufzugeben, tat Firmen-Chefin Auffenberg „sehr, sehr weh“, sagte sie im Sommer. Denn auch hier habe es nicht an fehlender Kundschaft gelegen. „Es ist ein tolles Café, es ist ein gut laufender Standort“, sagte Isabel Auffenberg.

Es habe aber nicht genug Fachpersonal gegeben, um die recht personalintensive Filiale zu stemmen, erklärte die Chefin. Vor allem im Verkauf sei es schwierig gewesen. Drei bis vier gelernte Fachkräfte fehlten im Sommer.

Dass Auffenberg immer noch dringend Personal sucht, wird auch in Huckarde klar. Neben dem handgeschriebenen Zettel mit den Öffnungszeiten hängen auch Stellengesuche: Konditoren würde das Familienunternehmen einstellen. Fachverkäufer und Fachverkäuferinnen oder auch Quereinsteiger mit Berufserfahrung ebenso. Interessenten könnten sich melden unter info@auffenberg.de oder unter Telefon 02305/73668.

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Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 8. Februar 2024.