B54-Abfahrt lebensgefährlich für kreuzende Radfahrer Problematik ist Thema im Landtag

Gefährliche B54-Ausfahrt für kreuzende Radfahrer: Problematik ist Thema im Landtag
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Eine der gefährlichsten Stellen für Radfahrer in Dortmund liegt genau auf der Grenze zwischen den Stadtbezirken Hörde und Hombruch: die Querung der Abfahrt der B54 in Richtung Rombergpark, und zwar die aus Fahrtrichtung Dortmund. Zwischen 2017 und 2021 wurden hier drei Radfahrer zum Teil schwer verletzt.

Der ADFC und auch die Stadt Dortmund erkannten das Problem und erstellten einen Maßnahmen-Katalog, um die Situation zu entschärfen. Umsetzen muss das Straßen NRW. Doch bislang tut sich nichts. Jetzt verlieren Politiker aus beiden Stadtbezirken und auch der ADFC so langsam die Geduld. „2018 ist bereits angeordnet worden, dass sich an dieser Stelle die Situation deutlich verbessern soll“, sagt Werner Blanke vom ADFC. „Das ist aber nicht geschehen.“

Die Markierung ist nur noch zu erahnen. daher nutzen die Autofahrer beide Spuren der Abfahrt von der B54.
Die Markierung ist nur noch zu erahnen, daher nutzen die Autofahrer beide Spuren der Abfahrt von der B54. © Jörg Bauerfeld

Aber was ist eigentlich so gefährlich an der Stelle in Richtung Torhaus Rombergpark? Probleme gibt es gleich zwei. Zum einen ist die Sicht für Radfahrer, die aus Richtung Dortmund kommen und die Abfahrt queren wollen, unheimlich schlecht. Das liegt zum einen an der leichten Kurve, die die B54 an dieser Stelle macht, aber auch an dem überhöhten Aufbau an den Leitplanken.

Dazu kommt, dass die Abfahrt zweispurig ist, weil eine Markierung kaum bis gar nicht mehr vorhanden ist, und die Autos die beiden Fahrspuren teils mit einer nicht unerheblichen Geschwindigkeit befahren. Erlaubt sind auf der Abfahrt zurzeit 60 km/h. „Immer noch viel zu schnell“, sagt Werner Blanke. Zwar gebe es die Vorfahrt-achten-Schilder für den Radverkehr. Doch trotz Beachtung sei es für die Radfahrer schwierig, über die beiden Fahrspuren der Abfahrt zu kommen.

Anordnung aus dem Jahr 2021

„Was kaum noch jemand weiß, ist, dass es ja einmal anders war. Die Radfahrer hatten bei der Querung der Abfahrt Vorrang und es gab lediglich eine Fahrspur“, sagt Blanke. Dabei gibt es schon Verbesserungen, die sogar von der Stadt Dortmund angeordnet wurden. 2021 war das. Umsetzen muss das aber das Land, konkret: Straßen NRW.

Um das jetzt voranzutreiben, gab es vonseiten der SPD-Landtagsabgeordneten Anja Butschkau aus Hombruch eine kleine Anfrage im Landtag. Und vielleicht scheint jetzt Bewegung in die Sache zu kommen, denn NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer gab in einer Antwort bekannt, dass der Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen (Straßen NRW) noch einmal gebeten wurde, die bislang noch nicht umgesetzten Anordnungen zeitnah zu realisieren.

ADFC fordert Unterführung

Das würde bedeuten: Tempo 40 für die Autofahrer im weiteren Bereich des Ausfahrtstreifens, deutliche Wartelinien für den Radverkehr. Zudem soll eine Erneuerung der Sperrfläche erfolgen und damit das einspurige Abfahren der Pkw von der B54. Aber reicht das? „Wir vom ADFC fordern hier schon lange eine Unterführung. In den Niederlanden hätten sie an so einer gefährlichen Stelle schon längst eine gebaut“, sagt Blanke. Es wäre eigentlich eine prima Strecke für eine Veloroute. Man müsse halt etwas ändern.

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