Hoffnung für Hacheney 2024 soll der Abriss an der B54 endlich starten

Hoffnung für Hacheney: 2024 soll an der B 54 endlich abgerissen werden
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Man kann es eigentlich kaum glauben: Immer noch rotten die Gebäude der ehemaligen Gehörlosenschule und Flüchtlingsunterkunft in Hacheney an der Glückaufsegenstraße entlang der Bahnlinie vor sich hin – seit nunmehr sieben Jahren. Alle Zeitpläne, die jemals vorgestellt wurden, waren im Nachhinein eher ein schlechter Witz als ein Stück Realität.

Vielleicht noch 2022, spätestens aber im Jahr 2023 sollen die alten Schulgebäude abgerissen werden und Platz machen für Wohnungsbau. Es wird Wohnraum geschaffen, der in Dortmund dringend benötigt wird. Wir sind der Meinung, dass sich das Gelände wunderbar eignet für eine Wohnungsbauentwicklung“, sagte Stadtkämmerer Jörg Stüdemann 2022. Ganz offensichtlich ist bislang allerdings nichts abgerissen worden.

Ein Dreirad steht vor der ehemaligen Flüchtlingsunterkunft in Dortmund-Hacheney.
Das Foto entstand vor einigen Jahren. Besser sind die Zustände auf dem Gelände sicher nicht geworden. © privat

Abriss in der ersten Jahreshälfte 2024

Der Rat der Stadt Dortmund hat im Juni 2022 den Abbruch der ehemaligen Erstaufnahmeeinrichtung beschlossen. Überlegungen und Planungen gibt es schon seit vielen Jahren. Doch die Situation ist komplex, geht es doch nicht nur um den Abriss der Gebäude, sondern auch um ein vernünftiges Verkehrskonzept für Hacheney.

Das ist auch eine Forderung der Hörder Bezirksvertretung und schon lange ein Thema. Mit einem potenziellen Neubaugebiet wird es zudem umso dringlicher. Auch ein solches Verkehrskonzept sollte „2022/2023“ kommen. Auch hier gilt: Bisher ist davon nichts zu sehen oder zu hören.

Hördes Bezirksbürgermeister Michael Depenbrock wartet darauf, dass endlich was geschieht. Er kann im Dezember 2023 immerhin von einem gemeinsamen Gespräch der Fraktionen in der Hörder Bezirksvertretung mit dem Planungsdezernenten berichten. So richtig schlau, warum bisher so wenig passiert ist, sei er aber auch danach nicht gewesen, sagt Depenbrock.

Die Stadt bestätigt auf Anfrage die bisherige Planung für das Hacheneyer Gelände und nennt nun neue Termine für das Projekt.

In der Erklärung heißt es: „Der Abriss der Gebäude beziehungsweise eines Großteils der Gebäude im südlichen Geländeteil ist weiterhin in Planung und soll von der EDG-Tochter DOLOG übernommen werden.“ Man strebe einen Termin in der ersten Jahreshälfte 2024 an. Bislang sei es unter anderem wegen der hohen Auftragslage bei Abrissunternehmen nicht zum Abbruch gekommen.

Das Jahr 2024 soll auch das Jahr für den sogenannten Aufstellungsbeschluss werden und damit der Beginn des Bebauungsplan-Verfahrens. An diesem Verfahren werde auch die Öffentlichkeit beteiligt: Man werde die Planungen vorstellen, Bürgerinnen und Bürger könnten dann Anregungen äußern.

Verkehrszählungen in Hacheney

Zum Thema Verkehr und zu einem Konzept sagt die Stadt: Die Mobilitätsplanung im Stadtplanungs- und Bauordnungsamt habe vor kurzem eine umfangreiche Verkehrsuntersuchung für Hacheney in Auftrag gegeben. Auch eine solche Ankündigung gab es schon einmal – und zwar für die zweite Jahreshälfte 2020. Nun also der neue Plan.

Zur Untersuchung gehören nach Angaben der Stadt unter anderem eine Aktualisierung der Verkehrsdaten durch neue Verkehrszählungen im Frühjahr 2024 und „eine Ermittlung der durch die neuen städtebaulichen Entwicklungen zu erwartenden Verkehrsmengen“.

Die Maßnahmen sollen demnach nicht nur den Zusatzverkehr der Fläche der ehemaligen Erstaufnahmeeinrichtung umfassen, sondern auch zum Beispiel die Ermittlung des Verkehrs, der auf dem nördlichen Teil der Zeche Crone zu erwarten ist.

Auf der Abfahrt der B54 in Hacheney staut sich der Verkehr.
Autofahrer kennen das: Zu Stoßzeiten kommt es auf der eigentlich behelfsmäßigen Ausfahrt oft zu Staus. © Schaper

B54-Abfahrt außen vor

Man werde auch „unterschiedliche Varianten der Verkehrsnetzentwicklung betrachten“, heißt es weiter. Ausdrücklich nicht dazu gehöre eine neue Anschlussstelle zur B54, da diese vom zuständigen Straßenbaulastträger Straßen.NRW in der Vergangenheit immer abgelehnt worden sei.

Die jetzige sollte eingentlich schon längst nicht mehr da sein. 1959 wurde die Anschlussstelle der B54 in Hacheney als „Behelfsauf- und -abfahrt“ eröffnet – pünktlich zur Bundesgartenschau. Mehr als 60 Jahre später ist das Provisorium noch immer da. Die Situation für den Fuß- und Radverkehr, des Öffentlichen Personennahverkehrs und die Parksituation will man indes untersuchen.

Die Ergebnisse sollen in einer öffentlichen Dialogveranstaltung im Laufe des Jahres 2024 dargestellt werden. Die Fraktionssprecher der Hörder Bezirksvertretung seien bereits über das geplante Vorgehen informiert worden.

Bleibt am Ende nach diesen Aussagen die Hoffnung, dass 2024 tatsächlich mehr geschieht als in den vergangenen Jahren Wirklichkeit wurde. Darauf wartet nicht nur der Hörder Bezirksbürgermeister Michael Depenbrock, sondern viele Politiker, die sich teils seit vielen Jahren mit dem Thema beschäftigen – und die Menschen in und Hacheney und Umgebung sowieso.

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