Die Ausfahrt Rügecke der B54 in Hacheney: Lkw dürfen hier eigentlich nicht mehr abfahren.

© Jörg Bauerfeld (Archiv)

B54-Ausfahrt Hacheney: Bleibt sie oder verschwindet sie?

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Im kleinen Dortmunder Stadtteil Hacheney wird sich in den kommenden Jahren einiges verändern. Gilt das auch für die ewig provisorische B54-Ausfahrt?

von Michael Nickel

Hacheney

, 07.01.2020, 16:38 Uhr / Lesedauer: 2 min

Eigentlich sollte sie gar nicht mehr da sein. 1959 wurde die Anschlussstelle der B54 in Hacheney als „Behelfsauf- und -abfahrt“ eröffnet – pünktlich zur Bundesgartenschau. 60 Jahre später ist das Provisorium noch da.

Wer mit dem Auto von der B1 kommt und zu einer Hacheneyer Einrichtung möchte, fährt hier ab: Berufsschüler, Lehrer, Eltern von Kita-Kindern, Angestellte des Berufsförderungswerkes.

Anwohner kämpfen seit Jahrzehnten um eine Veränderung

Fraglich, ob ein Knotenpunkt, der zu Stoßzeiten so viel Verkehr ableiten muss wie der in Hacheney, heute noch in dieser Dimension und diesem Ausmaß gebaut würde.

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Die Straße ist schmal und kurvig, die südliche Abfahrt endet an einer Rechts-vor-Links-Kreuzung und nach ein paar Metern an der Hacheneyer Straße. Anwohner berichten aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens von Wendemanövern mitten auf der Kreuzung.

Die Ausfahrt Hacheney der B54 von oben.

Die Ausfahrt Hacheney der B54 von oben. © Peter Bandermann (Archiv)

„Wir haben schon 1987 gefordert, dass sich hier etwas verändert“, sagt Anwohnerin Inge Petri. Mehrere Anwohner haben einige Sofortmaßnahmen gefordert, unter anderem eine Reduzierung auf Tempo 30 und ein Lkw-Verbot.

Diese beiden Veränderungen sind schon vor längerer Zeit passiert. Lkw hindert das aber nicht daran, hier abzufahren.

Das Verhalten sei „nicht zu akzeptieren“, sagt die SPD

Immer wieder hat in den vergangenen Jahren die lokale Politik das Thema auf die Tagesordnung genommen. 2015 hatte die CDU in der Bezirksvertretung Hörde gefordert, „dass die Verkehrsanbindung der Stadtteile Wellinghofen und Hacheney an die B 54 durch Bau einer neuen Anschlussstelle [...] schnellstmöglich auf einen zeitgemäßen anwohnerverträglichen und verkehrsgerechten Stand gebracht wird“.

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Die Stadt antwortete damals nach einem Gespräch mit dem zuständigen Landesbetrieb Straßen NRW, dass es niemals Pläne für eine Umgestaltung gegeben habe.

Routine am Morgen: Wer in Hacheney von der B54 abfährt, hat einige Autos vor sich.

Routine am Morgen: Wer in Hacheney von der B54 abfährt, hat einige Autos vor sich. © Schaper

Zuletzt hat die SPD in Hörde im August 2019 ein Verkehrskonzept gefordert: „Der Umgang mit den stark belasteten B54-Knoten Hacheney und Zillestraße durch Straßen NRW“, heißt es in dem Antrag, „ist nicht zu akzeptieren“.

„Eine Schließung der Anschlussstelle ist nicht vorgesehen“

Auf Anfrage dieser Redaktion zur Situation der Anschlussstelle Hacheney erklärt Straßen NRW, dass „die Leistungsfähigkeit teilweise durch die bestehenden Verknüpfungspunkte eingeschränkt ist“. Daher sei die Abfahrt in Richtung Süden auch für Lkw gesperrt.

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Alle bisherigen Teile über Hacheney

Teil 1: Ein Stadtteil mit zu wenig Platz und vielen Problemen
Teil 2:
B54-Ausfahrt Hacheney: Bleibt sie oder verschwindet sie?

Die Behörde stellt aber auch klar: „Eine Schließung der Anschlussstelle ist nicht vorgesehen.“ Auch ein Ausbau der gut einen Kilometer entfernten Abfahrt Wellinghofen sei nicht geplant.

Die Stadt Dortmund habe einen alten Entwurf. Der sehe vor, dass entsprechende Flächen zumindest von einer Bebauung freigehalten werden.

Die halbe Straße „Zeche Crone“ fehlt noch

Sollte die Anschlussstelle Hacheney geschlossen werden, sei es unvermeidbar, die Ausfahrt Wellinghofen umzubauen, teilt eine Sprecherin von Straßen NRW mit. Zusätzlich müssten in einem solchen Fall weitere „Ertüchtigungsmaßnahmen“ untersucht werden.

Es kommt auch vor, dass Autos auf der Kreuzung zur Hacheneyer Straße wenden und wieder in Richtung B54 fahren.

Es kommt auch vor, dass Autos auf der Kreuzung zur Hacheneyer Straße wenden und wieder in Richtung B54 fahren. © privat

„Bei der Stadt Dortmund gab es Überlegungen, die Anschlussstelle gegebenenfalls aufzugeben, sobald die geplante Straßenverbindung (Zeche Crone) zwischen der Zillestraße und der Hacheneyer Straße mit Herstellung eines neuen leistungsfähigen Knotenpunkts am nördlichen Ende der Straße fertiggestellt worden ist“, heißt es von Straßen NRW.

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Diese Straße namens „Zeche Crone“ ist zwar halb fertig. Der dann noch fehlende Lückenschluss bis zum Hacheneyer Kirchweg sei in der Vergangenheit aber nicht weiterverfolgt worden, teilt Stadtpressesprecher Maximilian Löchter auf Anfrage mit.

Und zwar, weil es immer wieder neue Ideen gegeben habe, was aus dem Areal werden solle. Der Lückenschluss bedürfte „einer abschließenden Neuplanung“, schreibt Löchter. Mit anderen Worten: Bis sich an der „Zeche Crone“ etwas tut, dürfte viel Zeit ins Land gehen.