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Automuseum von JP Kraemer in Dortmund: Die Eröffnung rückt näher
Tuning-Szene
An der B1 in Dortmund gibt es ein Museum, in das noch nie ein Besucher einen Fuß gesetzt hat. Das wird sich voraussichtlich bald ändern. Denn es gibt Neuigkeiten zu JP Kraemers Automuseum „Pace“.
Dieses Gebäude ist eines der meist betrachteten in Dortmund. Am Automuseum „Pace“ an der B1/Voßkuhle fahren täglich Tausende Autofahrer vorbei. Häufig stehen sie auch dort im Stau - und träumen dann von schnellen Fahrzeugen.
Mehr noch: Obwohl das Museum in einem ehemaligen Autohaus noch geschlossen ist, drücken sich hier nahezu täglich Menschen die Nasen platt, um einen Blick auf den Lamborghini und andere schnelle Karossen hinter der Glasscheibe zu erhaschen.
Erstmals nennt Jean Pierre „JP“ Kraemer, Betreiber des Museums, nun einen möglichen Eröffnungstermin für das Museum. Der ursprüngliche Plan, bereits Ende 2020 zu eröffnen, war wegen der Corona-Pandemie und notwendiger baurechtlicher Nachbesserungen nicht umgesetzt worden.
In einem Livestream auf der Plattform Twitch mit dem Titel „Kraemo Unchained“ hatte der Tuning-Unternehmer seinen Fans im Januar „sehr gute Neuigkeiten zum Museum“ mitgeteilt.
Fahrplan bis zur Eröffnung steht laut JP Kramer
Es gebe „einen Fahrplan, den wir abarbeiten“, es stehe noch eine Begehung mit der Feuerwehr aus. „Dann geht es los“, so Kraemer auf Twitch. Er nennt April als möglichen Zeitpunkt der Eröffnung. Es sei jeden Tag Bewegung im Gebäude, nachdem die baulichen Fragen viel Zeit gekostet hätten.
„Da steht das Riesengebäude mit ein paar Tausend Quadratmetern und niemand geht rein“, sagt JP Kraemer.
Die Stadt Dortmund hat auf Anfrage dieser Redaktion bestätigt, dass seit dem 16. Dezember 2021 ein positiver Bescheid des Bauordnungsamts vorliegt. „Nach Erhalt der Baugenehmigung ist es Sache des Antragstellers, sein Vorhaben umzusetzen“, sagt Stadtsprecher Christian Schön.
„Spielereien“ oder „komplexes Rechtsgebiet“?
Im Herbst hatte JP Kraemer, vor 13 Jahren durch die TV-Sendung „Die PS-Profis“ bekannt geworden, die Abläufe in der Verwaltung noch kritisiert und ihr „Spielereien“ vorgeworfen.
Dazu sagt Stadtsprecher Christian Schön: „Das Bauordnungsrecht ist ein ausgesprochen komplexes Rechtsgebiet, das sich zudem ständig verändert.“ Die Bauordnung für das Land Nordrhein Westfalen sei zuletzt im Juli 2021 geändert worden.
Grundsätzlich sei dadurch der städtische Teil der Bauantragsprüfung darauf reduziert, das nur noch vollständige Anträge bearbeitet werden. Sollte der Bauantrag nicht vollständig sein – wie im Fall des Automuseums - und auch nicht rechtzeitig vervollständigt werden, gelte er gemäß dem Baurecht automatisch als zurückgenommen, so Schön.
„Das Ziel der Stadt ist es, dass Dortmund einfacher wird.“
„Der Stadt Dortmund ist es aber wichtig, diesen starren Prozess so zielführend und offen wie möglich zu gestalten. Damit auch weiterhin kleine und große Projekte erfolgreich realisiert werden können. Das grundsätzliche Ziel der Stadt ist es, dass Dortmund einfacher wird“, sagt Christian Schön.
Oftmals würden offene Fragen kurzfristig in Gesprächen geklärt. Solche Gespräche habe es auch zum geplanten Automuseum gegeben. „Aus Sicht der Stadt gab es nach den Beratungen jedoch keine offenen Punkte mehr.“
So sieht es auch der Betreiber. „Das wird echt gut, da werde ich die eine oder andere Träne verdrücken“, sagt Kraemer in dem Twitch-Stream.
Auf vier Etagen werden Autos aller Alters- und Leistungsklassen ausgestellt, über iPad und Kopfhörer können Kommentare von JP eingespielt werden, heißt es auf einem offiziellen Besucher-Portal für Dortmund.
„Dem Dortmunder geht es bei ‚Pace‘ vor allem darum, die Lust und Liebe der Menschen aufs Auto zu fördern und gleichzeitig ein modernes Museum zu schaffen“, schreibt die städtische Agentur Dortmund-Tourismus.
Seit 2010 Redakteur in Dortmund, davor im Sport- und Nachrichtengeschäft im gesamten Ruhrgebiet aktiv, Studienabschluss an der Ruhr-Universität Bochum. Ohne Ressortgrenzen immer auf der Suche nach den großen und kleinen Dingen, die Dortmund zu der Stadt machen, die sie ist.
