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Auto steckt auf Golfplatz fest: Stundenlange nächtliche Befreiungsversuche
Merkwürdige Geschichte
Am Mittwochmorgen wurde die Polizei zum Golfplatz in Brackel gerufen. Der Grund: Ein Auto steckte im Sandbunker fest. Nun erzählt ein Angestellter des Golfclubs, wie er den Morgen erlebt hat.
Für alle Beteiligten war es wohl kein gewöhnlicher Morgen. Am Mittwochmorgen steckte ein Auto in einem Sandbunker des Golfclubs Royal Saint Barabara’s in Brackel. Die Geschichte des Besitzers ist verblüffend, überzeugen konnte sie die Beamten der Polizei aber nicht.
Mysteriöse Geschichte
Denn angeblich habe ihn ein Freund im Auto – welches dann im Sandbunker des Golfplatzes am BVB-Trainingsgelände feststecke – zu einem Date gefahren und sei dann zu Fuß nach Hause gegangen. Während des Treffens habe der Besitzer zusammen mit seiner Liebschaft Musik gehört und den Schlüssel stecken lassen. Während er neben dem Auto stand, soll ein Fremder den Wagen geklaut und zum Golfplatz gefahren haben.
Auch der Greenkeeper des Golfclubs, der namentlich nicht genannt werden möchte, kann der Geschichte des Mannes wenig Glauben schenken. Er war der Erste, der den Wagen mitten auf dem Golfplatz sah.
Um etwa halb acht morgens sei der Angestellte am Mittwoch am Golfplatz angekommen. Der Besitzer des Autos habe bereits auf dem Parkplatz des Clubs gewartet und ihn dann angesprochen. „Als ich hier ankam, meinte der Mann, dass sein Auto im Bunker feststeckt und dass er Hilfe braucht“, erzählt der Mitarbeiter des Golfclubs.
Suspekte Situation
Die Situation sei ihm schon zu dem Zeitpunkt sehr suspekt gewesen. Denn der Besitzer wollte das Auto schnell wegbekommen. Doch der Greenkeeper verständigte erstmal die Polizei, die dann gegen 7.50 Uhr auf dem Gelände ankam.
Gegenüber dem Mitarbeiter des Golfclubs habe der Besitzer des Wagens erzählt, dass er bereits seit 2 Uhr morgens auf dem Gelände sei, und auf jemanden vom Golfclub gewartet habe. Denn alleine hätte er es nicht geschafft, sein Auto aus dem Sandbunker zu befreien.
Letztendlich konnte das Auto dann aber entfernt werden. „Ich habe dann das Auto irgendwann mit dem Trecker abgeschleppt und auf unseren Parkplatz gefahren“, erzählt der Mitarbeiter. Am Nachmittag dann sei das Auto bereits vom Parkplatz verschwunden.
Kein großer Sachschaden
Ein großer Sachschaden ist bei der Aktion nicht angefallen. Lediglich eine Bank, die der Autobesitzer mutmaßlich benutzt hat, um sein Auto aus dem Sand herauszuhebeln, sei beschädigt. „Das ist nicht zum ersten Mal bei uns passiert“, meint der Greenkeeper. Vor einigen Jahren sei schon einmal jemand mit einem Auto auf dem Golfplatz unterwegs gewesen.
Spieler und Mitglieder des Clubs dürften wohl nicht sonderlich viel von dem Vorfall mitbekommen haben. Das Loch 12, an dem das Auto feststeckte, kann mittlerweile auch wieder bespielt werden.
Gegen den Autobesitzer läuft nun ein Strafverfahren wegen Vortäuschen einer Straftat sowie ein Verfahren zur Verkehrsstraftat „Fahren ohne Fahrerlaubnis“.
2002 in Bochum geboren, aufgewachsen in Dortmund, BVB-Fan. Seit dem Abitur 2020 als freier Mitarbeiter für die Ruhr Nachrichten unterwegs. Immer auf der Suche nach guten Geschichten am Puls der Stadt.
