Aus Lindenhorster Kirche wird bald ein Kindergarten

© Andreas Schröter

Aus Lindenhorster Kirche wird bald ein Kindergarten

rnLindenhorster Kirchturm

Wende in Sachen Linderhorster Kirche: Dort könnte bald ein Kindergarten entstehen. Der Evangelische Kirchenkreis verkauft die dazugehörigen Gebäude an die Stadt. Überraschend ist der Preis.

Lindenhorst

, 12.04.2019, 18:14 Uhr / Lesedauer: 2 min

Aus der alten Kirche in Lindenhorst könnte schon bald ein Kindergarten werden. Das teilten Oberbürgermeister Ullrich Sierau, Stadtrat Ludger Wilde und Superintendentin Heike Proske bei einem Ortstermin an der Alten Ellinghauser Straße mit. Der Evangelische Kirchenkreis habe sich entschlossen, das Gebäude plus Gemeindehaus und Pfarrhaus für einen symbolischen Euro an die Stadt zu verkaufen.

„Das wird eine sehr interessante Aufgabe“

Und weil in Lindenhorst der Bedarf an einer zwei- bis dreigruppigen Kindertagesstätte bestehe, soll diese Möglichkeit nun geprüft werden. Welche der drei Gebäude genau für eine solche Kita für bis zu 75 Kinder infrage komme, konnte Tim Schiebold vom Liegenschaftsamt noch nicht sagen - nur soviel: „Es wird eine sehr interessante Aufgabe.“ Denkbar sei eventuell, in die Kirche eine Zwischendecke einzuziehen, um genügend Platz zu schaffen. Alle Arbeiten erfolgen jedoch in Absprache mit der Denkmalpflege.

Der Lindenhorster Kirchturm ist seit vielen Jahren eingerüstet und mit einer Plane geschützt.

Der Lindenhorster Kirchturm ist seit vielen Jahren eingerüstet und mit einer Plane geschützt. © Andreas Schröter

Für den Förderverein zum Erhalt des Lindenhorster Kirchturms, der sich bekanntlich seit Jahrzehnten für den Erhalt dieses Bauwerks aus dem 13. Jahrhundert engagiert, ist die Aussage der Stadt besonders wichtig, dass besagter Turm in jedem Fall saniert wird und somit erhalten bleibt - auch dann, wenn er womöglich selbst nicht für die Nutzung als Kindergarten infrage komme.

Verkauft werde die 2013 entwidmete Kirche samt Turm, so Superintendentin Proske, das Pfarrhaus - beides steht unter Denkmalschutz - sowie das Gemeindehaus, das nicht unter Denkmalschutz steht. Denkbar sei, so Ludger Wilde, das Letzteres abgerissen werde. Nicht verkauft werde der Friedhof, der noch genutzt wird. Er bleibt im Besitz der Evangelischen Kirche.

Förderverein schießt knapp 50.000 Euro zu

Was genau eine Sanierung - vor allem des knapp 27 Meter hohen Turms - kosten würde, ist noch unklar, so Tim Schiebold. Immerhin 45.000 bis 50.000 Euro schießt der Förderverein zu, der zu diesem Zweck seit Jahren Spenden sammelt. Die Mitglieder betonten ihre Freude über die aktuelle Entwicklung. Oberbürgermeister Sierau lobte den Verein für seinen „westfälischen Dickkopf“. Er kenne keine Vereinigung, die sich derart zäh für das Erreichen ihres Ziels einsetze wie diese.

Bekanntlich gab es in der Vergangenheit viele Pläne, die alte Kirche und ihre Nebengebäude neu zu nutzen. Geplant waren ein Stadtteilzentrum mit Gastronomie, eine Einfamilienhaus-Bebauung, Mehrgenerationenwohnen oder ein Hospiz. All das wurde wegen der aufwändigen Sanierung und der fehlenden Wirtschaftlichkeit wieder verworfen.