Aus für Bürgertreff und Schützenheim – der Heimatverein fühlt sich von der Stadt verraten

© Beate Dönnewald

Aus für Bürgertreff und Schützenheim – der Heimatverein fühlt sich von der Stadt verraten

rnHeimatverein Oespel-Kley

Der Heimatverein Oespel-Kley will die geplatzten Pläne für einen Bürgertreff und ein Schützenheim nicht einfach hinnehmen. Wütend ist man vor allem auf die Schul- und Jugenddezernentin.

Kley

, 23.09.2019, 18:15 Uhr / Lesedauer: 2 min

Der Schock sitzt immer noch tief – nicht nur beim Bürgerschützenverein (BSV) Oespel-Kley, sondern auch beim Heimatverein. „Das ist ein Schlag ins Gesicht für die Kleyer Bürger“, sagt der 2. Vorsitzende Uwe Bahl und meint damit die geplatzten Pläne für einen Bürgertreff und ein Schützenheim am Standort der ehemaligen Grundschule Kley.

„Wir können die Argumentation gegen den Bürgertreff nicht nachvollziehen und protestieren vehement gegen die Ablehnung“, so Uwe Bahl. Weil die Stadt das Areal auch für eine Tageseinrichtung mit 65 Kindern ins Auge gefasst hat, lehnt die Jugendverwaltung, die zum Dezernat von Stadträtin Daniela Schneckenburger gehört, die örtliche Nähe zu einem Schießstand strikt ab. Der BSV wäre Ankermieter gewesen, somit sind mit dem Schützenheim auch die Bürgertreff-Pläne vom Tisch.

„Aber was kümmert Herrn Stüdemann sein Geschwätz von gestern?“

Der Heimatverein fühlt sich stellvertretend für alle Bürger verraten und verkauft. „Als es darum ging, die Flüchtlinge in der alten Grundschule freundlich aufzunehmen und zu helfen, wo es machbar ist, waren die Kleyer gut genug. Es wurde versprochen, wenn die Flüchtlinge wieder weg sind, machen wir aus der Schule einen Bürgertreff und die Schützen bekommen eine neue Heimat“, berichtet Uwe Bahl und fährt frustriert fort: „Wieder einmal werden die Ortsteile Oespel und Kley abgehängt.“

Der Bürgerschützenverein Oespel-Kley habe eine sehr lange Tradition, betont Bahl. „Er unterstützt die Bewohner mit Martinsumzügen, Dorffesten und nicht zu vergessen mit der Geschichtsforschung der beiden Ortsteile. Das alles will man nun als alt und überholt abtun?“

2016 wurde die ehemalige Grundschule als Flüchtlingsheim genutzt. Nach dem Auszug der Geflüchteten war der Pavillon als Bürgertreff und Schützenheim im Gespräch.

2016 wurde die ehemalige Grundschule als Flüchtlingsheim genutzt. Nach dem Auszug der Geflüchteten war der Pavillon als Bürgertreff und Schützenheim im Gespräch. © Stephan Schütze (A)

Auch der Heimatverein hätte den Bürgertreff gerne genutzt, um dort den Anwohnern der beiden Ortsteile die Geschichte und Geschichten aus Oespel und Kley näher zu bringen. Sauer ist Bahl auch auf die SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung Lütgendortmund: „Die hätte sich vor ihrem Antrag, dort einen Kindergarten zu errichten, schlicht und einfach besser informieren müssen.“

Containerlösung für die Oespel-Kleyer Schützen?

SPD-Fraktionssprecher Andreas Lieven kündigte in der September-Sitzung an, dass man sich jetzt um eine Alternative für die Schützen kümmern müsse. Ähnlich formuliert es Stadtdirektor Jprg Stüdemann in einem Schreiben an den Bezirksbürgermeister Heiko Brankamp, der dieser Redaktion vorliegt. Darin heißt es unter anderem: „Gegenwärtig sehe ich kein stadteigenes Grundstück im Bereich Kley, auf dem sich ein Schießstand nebst Vereinsheim und Bürgertreff errichten ließe.“ Stüdemann regte eine Containerlösung an, wie sie schon für die Brechtener Schützen gefunden wurde.

Bei Uwe Bahl löst dieser Vorschlag nur Kopfschütteln aus: „Schützen Ja, Bürgertreff Nein, so nicht meine Damen und Herren in Lütgendortmund und in der Verwaltung. Es muss beides geschaffen werden.“