Seine Vertragsverlängerung stand auf der Tagesordnung des Aufsichtsrates: DSW21-Vorstandschef Guntram Pehlke.

© Christian Bohnenkamp (DSW21)

Aufsichtsrat entscheidet über Vertragsverlängerung für DSW21-Chef Pehlke

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Der Stadtwerke-Aufsichtsrat hat am Mittwoch über die Vertragsverlängerung von Vorstandschef Guntram Pehlke entschieden. Im Vorfeld hatte es Ärger gegeben.

Dortmund

, 30.09.2020, 18:53 Uhr / Lesedauer: 2 min

Der Finanzausschuss des Rates hatte ohne Gegenstimmen empfohlen, der Aufsichtsrat möge die Entscheidung über die erneute Vertragsverlängerung von Guntram Pehlke als Vorstandschef der Dortmunder Stadtwerke (DSW21) erst in der neuen Ratsperiode treffen. Trotzdem hat der Aufsichtsrat am Mittwoch (30.9.) Nägel mit Köpfen gemacht.

Pehlke wurde für weitere fünf Jahre als Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke sowie als Vorsitzender der übergeordneten Stadtwerke Holding GmbH bestellt. Der 60-Jährige erhielt 18 Stimmen zu zwei Gegenstimmen im paritätisch besetzten Aufsichtsrat.

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Pehlkes fünfte Amtszeit beginnt am 1. Juli 2021. Dem Unternehmensverbund gehört er seit Juli 2006 an. Am 1. Oktober 2006 hat er den Vorsitz im DSW21-Vorstand übernommen. Zuvor war Pehlke ab 2000 Kämmerer der Stadt Dortmund.

Rat soll Votum bestätigen

Nach den vorangegangenen Diskussionen im Finanzausschuss um die Zuständigkeiten bei der Vertragsverlängerung von Pehlke machte Dortmunds Oberbürgermeister Ullrich Sierau als Vorsitzender des DSW21-Aufsichtsrates zu Beginn der Sitzung deutlich, dass die einschlägigen Bestimmungen des Aktiengesetzes und des Mitbestimmungsgesetzes die Regelungen der Gemeindeordnung NRW überlagern (Bundesrecht bricht Landesrecht).

Danach wird der Vorstand von DSW21 durch den Aufsichtsrat bestellt. In seiner Rolle als Vorsitzender des Rates setze Sierau sich dennoch für die Steuerungsfunktion der politischen Vertretung ein, teilte DSW21 kurz nach der Wiederbestellung Pehlkes in einer Pressemitteilung mit. Danach hat auch Guntram Pehlke erklärt, ihm sei es „sehr wichtig, dass der Rat der Stadt Dortmund zu meiner Bestellung votiert. Gewünscht hätte ich mir ein solches Votum schon vor der Aufsichtsratssitzung“. Aufgrund der zeitlichen Abläufe wird das Thema nun in der nächsten Ratssitzung am 8. Oktober 2020 behandelt.

Stadtwerke-Konzern neu ausgerichtet

Pehlke hat den Stadtwerke-Konzern in den zurückliegenden 14 Jahren strategisch neu ausgerichtet. In seine Amtszeit fallen unter anderem die Restrukturierung des Tochterunternehmens DEW21, die Konsolidierung städtischer Töchter wie der Wohnungsgesellschaft DOGEWO21, die Etablierung von DOKOM21 als Treiber der Digitalisierung sowie die erfolgreiche Realisierung einiger Leuchtturm-Projekte der Stadtentwicklung (Phoenix-See, Stadtkrone-Ost, Hohenbuschei).

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Auch die Entwicklung am Dortmund Airport21 hat Pehlke als dessen Aufsichtsratsvorsitzender eng begleitet. Darüber hinaus hat er die Dortmunder Stadtwerke mit den Beteiligungen an DEW21, RWE, Steag und neuerdings auch Eon als Player in der Energiebranche breit aufgestellt. Der Steag-Deal ist allerdings wegen der erheblichen Risiken stark umstritten.

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