Dr. Frank Renken, Leiter des Dortmunder Gesundheitsamts, hat die Fragen von Impfskeptikern beantwortet. © Stephan Schütze (Archiv)

Corona-Schutzimpfung

Unfruchtbar durch Impfung? Antworten auf die wichtigsten Impfskeptiker-Fragen

Macht die Corona-Schutzimpfung unfruchtbar? Ist der Impfstoff halal? Wann sollte ich mich nicht impfen lassen? Dr. Frank Renken, Chef des Dortmunder Gesundheitsamts, antwortet auf die wichtigsten Fragen.

von Annika Fiedler

Dortmund

, 10.08.2021 / Lesedauer: 4 min

„Fragen sie einfach, was Ihnen auf dem Herzen liegt.“ So wendet sich Dr. Frank Renken in einem Video an die Menschen, die sich aktuell nicht impfen lassen wollen - die haben ihm geantwortet. Renken leitet das Dortmunder Gesundheitsamt und möchte die Gründe der Impfskeptiker kennen, um dann darüber informieren zu können. Die wichtigsten Fragen und Antworten aus dem Video.

Kann ich mich ohne Versicherungsschutz impfen lassen? Was kostet die Impfung?Ein Versicherungsschutz ist laut Renken für die Impfung nicht notwendig. Auch eine Versicherungskarte müsse man nicht vorweisen. Für den Impfling sei die Impfung völlig kostenfrei. Bezahlt werde diese aus Steuergeldern.

Wie komme ich an einen Termin?

Seit Anfang dieses Monats stehe, so Renken, ausreichend Impfstoff zur Verfügung. Das heißt, jeder, der sich impfen lassen möchte, kann das tun. Man könne ohne Termin zum Impfzentrum gehen und sich einfach in dem Zelt vor dem Zentrum melden. Sollte es an einem Tag ausnahmsweise mal schon voll sein, würde man garantiert am nächsten Tag einen Termin bekommen. Der Folgetermin würde dort auch direkt festgelegt.
Dieser Inhalt kann hier nicht dargestellt werden. Bitte besuchen Sie unsere Website um den vollständigen Artikel zu lesen.

Kann ich mir den Impfstoff aussuchen?

Grundsätzlich habe man laut Renken momentan die Wahl zwischen Moderna oder Biontech. Von beiden Impfstoffen sei genug da. Man könne die Impflinge nun auch individuell dazu beraten.

Gibt es gesundheitliche Einschränkungen, bei denen eine Impfung aus medizinischer Sicht nicht durchgeführt werden sollte?

Grundsätzlich sagt Renken, dass, wie bei allen Medikamenten oder Substanzen, die gespritzt werden, Allergien auftreten können. Das heiße aber noch lange nicht, dass man nicht geimpft werden kann. „Ganz pauschal kann man sagen, eine leichte Allergie ist grundsätzlich überhaupt kein Hindernis“, so Renken. Ob eine solche Allergie besteht, solle man mit seinem Arzt besprechen. „Sehr gefährliche Allergien treten in einer Häufigkeit von etwa 1 pro 100.000 Menschen auf. Das heißt, in einer Großstadt wie Dortmund wären nur sechs Menschen so schwer allergisch, dass sie entweder nicht geimpft werden können oder nur unter ganz besonderen Vorsichtsmaßnahmen.“ Weitere Ausnahmen gebe es auch, wenn man beispielsweise gerade operiert wurde oder Fieber habe.

Ist die Impfung halal?

Da keine tierischen Produkte im Impfstoff enthalten seien, ist die Impfung halal, sagt Renken.

Macht die Impfung unfruchtbar oder impotent?

Diese Annahme hält Renken für ein Vorurteil, dessen Ursprung er sich selbst nicht ganz erklären kann. Schließlich gebe man bei der Impfung nur eine ganz kleine Dosis, bei der das Virus imitiert werde. Die Infektion sei viel „dramatischer“ für den Körper. „Wie kann es sein, dass ich erwarte, dass die Impfung mich unfruchtbar macht, aber die Infektion, die viel schlimmer ist, macht mich nicht unfruchtbar?“, fragt er. Auch die Begleitstoffe seien nichts, womit der Körper nicht auch auf anderen Wegen in Kontakt kommt. Deswegen sagt Renken: „Also gibt es keine logische Erklärung dafür und deswegen kann ich ganz überzeugt sagen: Das stimmt nicht.“

Bringt die Impfung überhaupt was?

Grundsätzlich ist es laut Renken so, dass keine Impfung der Welt einen hundertprozentigen Schutz bietet. Trotzdem biete die Impfung etwas. „Wenn ich sage, 70 % Schutz, heißt das, dass 70 % der Menschen, die geimpft sind, nicht mehr krank werden. Nur noch der Rest kann erkranken.“ Die Fälle, die dann noch erkranken, würden fast durchgehend nicht mehr so schwer erkranken, wobei es auch hier ganz wenige Ausnahmen gebe. Davon seien alte Menschen, aber auch bereits geimpfte Menschen mit sehr starken Risikofaktoren betroffen. Trotzdem biete die Impfung einen Schutz und diene dazu, die Pandemie zu verkürzen.

Hilft die Impfung noch, wenn das Virus mutiert?

Bisher, so Renken, sei das der Fall. Es sei allerdings möglich, dass man es in Zukunft mit einer Variante zu tun bekomme, die das Virus an bestimmten Stellen so verändert, dass die gebildeten Antikörper so schlecht passen, dass der Schutz zu niedrig wird. Es gebe aber auch eine positive Nachricht, denn insbesondere die mRNA-Impfstoffe, so Renken, könne man sehr schnell nachsteuern.
Jetzt lesen

Bei individuellen Fragen, zum Beispiel zu gesundheitlichen Einschränkungen, die im Vorfeld der Impfung besprochen werden sollten, rät Dr. Renken zu einem Gespräch mit dem Hausarzt.

Das ganze Interview finden Sie unter anderem auf dem Youtube-Kanal des Keuninghauses „Keuning to Go“.

Vielen Dank für Ihr Interesse an einem Artikel unseres Premium-Angebots. Bitte registrieren Sie sich kurz kostenfrei, um ihn vollständig lesen zu können.

Jetzt kostenfrei registrieren

Einfach Zugang freischalten und weiterlesen

Werden auch Sie RN+ Mitglied!

Entdecken Sie jetzt das Abo, das zu Ihnen passt. Jederzeit kündbar. Inklusive Newsletter.

Bitte bestätigen Sie Ihre Registrierung

Bitte bestätigen Sie Ihre Registrierung durch Klick auf den Link in der E-Mail, um weiterlesen zu können.
Prüfen Sie ggf. auch Ihren Spam-Ordner.

E-Mail erneut senden

Einfach Zugang freischalten und weiterlesen

Werden auch Sie RN+ Mitglied!

Entdecken Sie jetzt das Abo, das zu Ihnen passt. Jederzeit kündbar. Inklusive Newsletter.

Sie sind bereits RN+ Abonnent?
Jetzt einloggen