
© Lydia Heuser
Aufbruchstimmung am Flughafen Dortmund: Wohin Spontan-Reisende jetzt fliegen
Corona-Lockerungen
Reisen ist wieder möglich und die Leute buchen. Reiseexperten erzählen von den Lieblingszielen und Fliegende, warum sie einen Flug gebucht haben. Einige haben ihre Reisepläne kurzfristig aus einem Grund geändert.
Rhön oder Malle? Da mussten Markus und Birgit Jirmann nicht lange überlegen. Bei dem schlechten Wetter sollte es ein Kurzurlaub auf die Balearen werden.
Reisepläne geändert, aber nicht allein wegen des Wetters
Das Ehepaar steht am Mittag vor der Abflughalle am Dortmunder Flughafen. Vergangene Woche haben sie spontan einen Flug nach Mallorca übers Internet gebucht. „Wir haben dort ein Ferienhaus gemietet. Dann sind wir unabhängig“, sagt Birgit Jirmann.
Ihr Mann hat schon eine Woche Rhön-Urlaub hinter sich. Vergangene Woche standen sie dann vor der Entscheidung, ob sie nachkommt oder ob sie zusammen nach Spanien fliegen.
„Und das Wetter war ja letzte Woche noch so schlecht hier“, meint Birgit Jirmann. Und da auch die Einreisebestimmungen lockerer geworden sind, fiel dem Paar die Entscheidung leicht.
Dirk Vorderstraße aus Hamm hat sich spontan ebenfalls gegen den Urlaub in Deutschland und für den Flug nach Mallorca entschieden. „Ich habe am Samstag den Flug im Internet gebucht“, sagt er. Als klar war, dass ein Schnelltest ausreicht, wollte der Fotograf lieber auf die spanische Sonneninsel anstatt an die Ostsee-Küste.
Auch die Freundinnen Nicole Gödde und Catrin Molitor machen Spontanurlaub auf Mallorca. Beide sind geimpft, sie fühlen sich sicher.
Die Reiseverkehrskaufleute der Reisebüros im Dortmunder Flughafen spüren die Reiselust. „Die vergangenen zwei, drei Wochen geht die Nachfrage wieder hoch“, sagt Eva Weiss, die den Ltur Reise-Shop am Flughafen leitet.
Mallorca sei der „Klassiker“ und wieder sehr beliebt. „Seit die Quarantänepflicht in der Türkei wegfällt, steigt auch hier die Nachfrage“, sagt Eva Weiss.
„Heute buchen, morgen fliegen – das geht nicht“
Ganz spontan verreisen, das geht jedoch nicht, sagen die Reiseexperten. Die Einreisebestimmungen spielen eine Rolle, aber auch die Angebote der Veranstalter, so Sabrina Langer vom Reisebüro Reise Land.
„Heute buchen, morgen fliegen – das geht nicht“, sagt auch Hasan Bözer, Geschäftsführer von „5 vor Flug“. Für einen Kunden, mit dem er telefonisch eine Reise plant, ist er schon seit 20 Minuten in der Telefon-Warteschlange eines Reiseveranstalters.
Viele Reisewillige nehmen mit den Reisebüros über E-Mail und Telefon Kontakt auf und besprechen, wo man unkompliziert Urlaub machen kann. „Wir als Reisebüro müssen helfen“, sagt Gabi Dorn von Holimaxx, die Einreisebeschränkungen und Sicherheitsmaßnahmen ändern sich ständig und variieren je nach Reiseziel.
Nicht allein die Sonne zieht die Menschen ins Ausland
Nach Rumänien fliegen am Mittag ebenfalls einige Leute. Einige von ihnen wollen ihre Familien endlich wiedersehen. Seit August war eine Wuppertalerin mit ihrer Tochter nicht mehr zu Besuch.

Ob Familienbesuch in Rumänien oder Urlaub auf Mallorca - am Dortmunder Flughafen ist wieder mehr los. © Lydia Heuser
„Eigentlich fliegen wir immer von Düsseldorf aus mit Eurowings, aber da gab es so kurzfristig keine Flüge“, sagt die Wuppertalerin, die ihren Namen nicht nennen will.
Ann-Marie Cramer und Emmelie Georg sind extra aus Gießen hergekommen, um zur Familien nach Rumänien fliegen zu können. „Wir haben vor zwei Wochen gebucht“, sagt Ann-Marie Cramer. „Wir dürfen ohne Test einreisen.“ Seit 27. Mai erlaubt Rumänien Urlaubern aus Deutschland ohne Quarantäne einzureisen, ein PCR-Test ist ebenfalls unnötig.
Viele Urlauber entscheiden sich gegen ein Urlaubsland, wenn dort ein PCR-Test verlangt wird. Auch die Mallorca-Urlauberinnen Nicole Gödde und Catrin Molitor erzählen, dass ein teurer PCR-Test sie abgehalten hätte.
Geboren und aufgewachsen im Bergischen Land, fürs Studium ins Rheinland gezogen und schließlich das Ruhrgebiet lieben gelernt. Meine ersten journalistischen Schritte ging ich beim Remscheider General-Anzeiger als junge Studentin. Meine Wahlheimat Ruhrgebiet habe ich als freie Mitarbeiterin der WAZ schätzen gelernt. Das Ruhrgebiet erkunde ich am liebsten mit dem Rennrad oder als Reporterin.
