Thorsten Habel und Hanni, sind ein eingespieltes Team. Dabei erfüllt die Hündin eine ganz besondere Aufgabe.

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Hanni, Lebensretterin auf vier Pfoten: Ein Labrador kann Krankheiten riechen

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Wenn ein Hund in der Kabine eines Flugzeuges mitfliegen darf, dann muss er schon etwas ganz Besonderes sein. Hanni ist so ein Wunderhund. Sie hat eine außergewöhnliche Eigenschaft.

Brünninghausen

, 04.05.2021, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Den ersten Verhaltenshinweis bekam der Pressevertreter schon vor dem öffentlichen Termin. „Bitte den Hund nicht ablenken“, sagt Thorsten („Toto“) Habel. „Wenn Hanni die Assistenzhundeweste trägt, ist sie bei der Arbeit.“

Hanni und Toto sind auf dem Weg zum evangelischen Kindergarten in Brünninghausen. Die beiden möchten den angehenden i-Männchen ihre Geschichte erzählen. Und dafür werben, dass Hunde wie die Labradorhündin Hanni auch die Beachtung finde, die sie verdienen.

Eine Krankheit, die tödlich enden kann

Die Geschichte von Toto und Hanni fängt eigentlich traurig an. Thorsten Habel leidet an einer Krankheit. Anaphylaxie heißt die und kann allergische Schocks auslösen. Die können, wenn nicht sofort ein Medikament gegeben wird, tödlich enden.

Assistenzhündin Hanni und Herrchen beim Besuch des evangelischen Kindergartens in Brünninghausen.

Assistenzhündin Hanni und Herrchen beim Besuch des evangelischen Kindergartens in Brünninghausen. © Jörg Bauerfeld

Wann und wie die Allergie ausgelöst wird, das weiß der 43-Jährige gar nicht richtig. Der Schock kommt aus dem Nichts. Auch dann, wenn er schläft, kann das passieren. Thorsten Habel, den alle nur Toto nennen, braucht also eine 24-Stunden Überwachung. Das kann natürlich niemand leisten. Niemand, außer Hanni. Die sechsjährige Hündin ist ein medizinisch ausgebildeter Assistenzhund. Genauer gesagt ein Anaphylaxie-Warnhund.

Immer, wenn ihr Herrchen gesundheitliche Probleme bekommt, reagiert die Labradorhündin. „Dann lässt sie alle Leckerchen links liegen und holt erst einmal meine Spritze“, erzählt Toto den Kindergartenkindern, die mit offenem Mund zuhören – und zwischendurch immer wieder Hanni streicheln, die um sie herumwuselt.

Die Hündin trägt in der Öffentlichkeit eine Warnweste

Es sei wichtig, dass Kinder von klein auf schon begreifen, dass Assistenzhunde ganz wichtig für ihre Besitzer sind. Daher tragen die Vierbeiner auch eine Warnweste. „Abstand halten“ steht darauf – und „Assistenzhund, nicht ablenken“. Seit fünf Jahren sind Hanni und Toto ein Team.

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Seitdem der Hund da ist, kann Thorsten Habel auch wieder ein halbwegs normales Leben führen. Zuvor gab es ein Odyssee durch die Krankenhäuser. Wenn der 43-Jährige heute einmal wieder zur Behandlung muss, ist Hanni immer mit dabei. Auch auf Reisen darf sie mit ins Flugzeug.

Hanni hat sogar eine eigene Autogrammkarte

Thorsten Habel möchte die Öffentlichkeit auf die Arbeit der Assistenzhunde aufmerksam machen. Immer mehr Menschen dafür sensibilisieren, dass diese Hunde für ihre Besitzer lebenswichtig sein können. Die angehenden Schulkinder im evangelischen Kindergarten fanden den Besuch auf jeden Fall großartig.

Auch, weil Hanni ihre eigenen Autogrammkarten hat. Mit allen Infos zu ihrem Hundeleben – und einem Pfotenabdruck auf der Vorderseite. Und am Eingang der Kita pappt jetzt ein offizieller Aufkleber, dass die Einrichtung ab sofort Assistenzhunde-freundlich ist – als erste Kita in Dortmund.