Zeigte sich das Wetter Ende Februar mit viel Sonne schon leicht frühlingshaft, so deuten auch einige Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt schon auf eine Frühjahrsbelebung hin. Im Februar allerdings stieg die Arbeitslosigkeit leicht an, die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 11,3 Prozent
Im vergangenen Monat wurden in 36.325 Menschen in Dortmund arbeitslos gezählt. Das bedeutete im Vergleich zum Vormonat einen Anstieg um 267 Personen (plus 0,7 Prozent). Sie liegt damit gegenüber dem Vorjahr um 5,2 Prozent höher (plus 1804 Personen).
Neben der nach Ansicht der Arbeitsagentur saisonbedingten Zunahme an Arbeitslosen, weil etwa in der Baubranche in manchen Bereichen im Winter nicht gearbeitet werden kann oder auch viele Qualifizierungsmaßnahmen enden, fiel im Februar vor allem ein Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit auf. Der Grund: Nicht alle Unternehmen können ihre Auszubildenden nach erfolgreichem Abschluss ihrer zwei- und dreieinhalbjährigen Ausbildung übernehmen. In aller Regel ist die Entwicklung nach ein paar Wochen wieder rückläufig. Gut qualifizierte Fachkräfte werden weiter verstärkt gesucht.
Signale für Frühjahrsbelebung
„Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir die jungen Menschen, die nicht von ihrem Ausbildungsbetrieb übernommen wurden, schnell wieder auf dem Arbeitsmarkt vermitteln können und sie eine neue Anstellung finden“, sagt Arbeitsagenturchefin Heike Bettermann.
Sie sieht, dass immer mehr offene Stellen gemeldet werden und die Arbeitskräftenachfrage wächst. „In vielen Dortmunder Unternehmen tut sich nach einer Zeit des Zögerns und der Verunsicherung etwas. Auch haben sich deutlich weniger Menschen arbeitslos gemeldet und sichtbar mehr eine Erwerbstätigkeit aufgenommen als zu Jahresbeginn. Das stimmt mich vorsichtig optimistisch und macht Hoffnung auf eine wachsende Dynamik auf dem Arbeitsmarkt in den kommenden Wochen“, so Heike Bettermann.
Auch Marcus Weichert, der Geschäftsführer des Jobcenters Dortmund, erkennt erste Signale für eine Frühjahrsbelebung. „Die Abgänge in Erwerbstätigkeit und Fördermaßnahmen sind im Vergleich zum Januar gestiegen. Positiv ist auch anzumerken, dass die Zahl der Menschen, die von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen sind, konstant geblieben ist. Ebenfalls erfreulich: Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind 696 Menschen weniger von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen. Wir hoffen, dass sich die Frühjahrsbelebung in den kommenden Wochen noch deutlicher zeigt und die Menschen im Jobcenter stärker von dem wachsenden Bestand an offenen Stellen profitieren können“, sagt Marcus Weichert.

Immer besser gelingt es offensichtlich, geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Sie haben seit Juni 2022 die Möglichkeit, in den Jobcentern einen Antrag auf Grundsicherung für Arbeitssuchende zu stellen. Im Februar waren im Jobcenter Dortmund 1.648 Ukrainerinnen und Ukrainer arbeitslos gemeldet. Im Vormonat waren es 1.768 Personen.
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