Appelrath Cüpper muss schließen und will in Dortmund bleiben Experten rätseln über neuen Standort

Appelrath Cüpper muss schließen und will in Dortmund bleiben - aber wo?
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Der Abverkauf bei Appelrath Cüpper läuft. Auf viele Waren gibt es bis zu 50 Prozent Preisnachlass. Eigentlich sollte das in Köln gegründete Mode-Unternehmen sein Geschäft am Westenhellweg bis zum Jahresende 2023 geräumt haben. Auch im neuen Jahr aber sind die Kleiderständer und Regale noch gut gefüllt, der Verkauf läuft ganz normal weiter. Nach einem baldigen Auszug und dem beginnenden Umbau für den Einzug der Schuhgeschäfte Deichmann und Snipes sieht es nicht aus.

Angesichts einer richterlichen Entscheidung am Dortmunder Landgericht bleibt dem Unternehmen aber wohl nichts anderes übrig. Im Streit mit dem Vermieter um den Ende 2023 ausgelaufenen Mietvertrag, gab das Gericht dem Vermieter Recht. Appelrath Cüpper droht jetzt eine Zwangsräumung.

Nimmt man das Bekunden des mittlerweile aus Österreich kommenden Firmeneigentümers Peter Graf für bare Münze, dann will er mit Appelrath Cüpper weiterhin in Dortmund bleiben. So leicht dürfte es allerdings nichts sein, in der City einen neuen Standort für eine zügige Wiederöffnung zu finden.

Bisher 6.260 Quadratmeter

„Wir haben derzeit keine Verkaufsfläche, die für ein Modehaus wie Appelrath Cüpper in Frage kommen könnte“, sagt Torben Seifert, der Chef der Thier-Galerie. Das Modehaus müsste also in jedem Fall außerhalb des Shoppingcenters einen Ersatzstandort für das bisherige, seit Jahrzehnten in Dortmund etablierte Haus am Westenhellweg 59 bis 63 finden.

„Wo das sein könnte, ist auch für mich nicht zu erkennen. Ich wüsste jetzt keinen Standort in der City, der kurzfristig bezogen werden könnte“, sagt auch Tobias Heitmann, Vorsitzender des Cityrings, der Interessenvertretung der Dortmunder Innenstadt-Kaufleute.

Der Abverkauf läuft, die Tage von Appelrath Cüpper am Westenhellweg 59 bis 63 in Dortmund sind wohl gezählt.
Der Abverkauf läuft, die Tage von Appelrath Cüpper am Westenhellweg 59 bis 63 sind wohl gezählt. © Peter Wulle

Bisher nutzt Appelrath Cüpper am Westenhellweg über mehrere Etagen 6.260 Quadratmeter. „Will man bei diesem Flächenbedarf bleiben“, sagt Thomas Schäfer, Geschäftsführer des Handelsverbandes Westfalen-Münsterland an der Prinz-Friedrich-Karl-Straße, „dann kommen ja nur größere Handelsimmobilien in Frage - und die sind im Moment nicht verfügbar.“

„Wie ein Neuanfang“

Wenn man wild spekuliere, so der Handelsexperte, komme man auf Standorte wie das C&A-Gebäude am Ostenhellweg, wo C&A 2025 ausziehen und in das Gebäude der früheren Mayerschen Buchhandlung am Westenhellweg einziehen will. Oder auf das Ex-Kaufhof-Gebäude, das aber sehr sanierungsbedürftig sei und damit auch erst perspektivisch zur Verfügung stehe. Oder auch auf einen Tausch mit der jetzigen Deichmann-Immobilie am Westenhellweg. Die allerdings wird ja auch erst nach dem Deichmann-Auszug Mitte 2025 frei.

Thomas Schäfer vom Handelsverband Westfalen-Münsterland kennt in der City in Dortmund keinen Standort, an den Appelrath Cüpper kurzfristig umziehen könnte.
Thomas Schäfer vom Handelsverband Westfalen-Münsterland kennt in der City keinen Standort, an den Appelrath Cüpper kurzfristig umziehen könnte. © Peter Wulle

Es sieht also danach aus, dass die Tage von Appelrath Cüpper in Dortmund erstmal gezählt sind. Ob und wann das Modehaus wieder öffnen wird, ist fraglich. „Wenn man ein Jahr weg ist“, sagt Thomas Schäfer, „ist es quasi wie ein Neuanfang. Man muss dann wieder ganz neu um Kunden kämpfen.“

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