Die Anfänge der Schweizer Allee sind in der Aplerbecker Zeitung vom 30. März 1920 genau nachzulesen: „Es wurde beschlossen: der Erwerb von Grundstücken zum Ausbau des Verbindungsweges Aplerbeck - Aplerbecker Mark. Die Abstimmung war einstimmig“. Beschlossen wurde das in einer Gemeinderatssitzung.
Es war die Geburtsstunde der wohl bekanntesten Straße im Stadtbezirk Aplerbeck. Von der Ruinenstraße bis hin zur heutigen Schwerter Straße führte nämlich zur damaligen Zeit ein einfacher Fußweg oder Feldweg. Viel genutzt, aber eben nur ein Weg. Einen Namen gab es noch nicht, aber einen Plan.
Wer dann schlussendlich auf den Namen Schweizer Allee gekommen ist, ist nicht überliefert. Jedoch hat sich derjenige von der wunderschönen Ruhrpott-Kulisse rund um Aplerbeck anstecken lassen. Die wurde von Zechen und ihren Produkten geprägt. Denn mit der Schweiz an sich hatte der Namensgeber nichts am Hut.
Zeche als Inspiration

Es waren die großen Schlackenhalden zweier großer Zechen, die den Straßennamen-Erfinder wohl inspirierten. Und da Berge eben zur Schweiz gehörten, wurde die neue Straße kurzerhand „Schweizer Allee“ getauft. Anfang 1922 wurde sie für die Öffentlichkeit freigegeben. Als eine Platanen-Allee konzipiert und auch gebaut. Kaum waren die ersten Bäumchen gepflanzt, gab es aber schon mächtig Ärger um die neue Straße.
Denn Vandalismus gab es auch schon vor 100 Jahren. Ebenfalls nachzulesen in der Aplerbecker Zeitung: „Rüde Burschen“ hätten die jungen Bäume ausgegraben und entwendet, so ist es dort zu lesen. Der Gemeindevorstand rief sogar eine Belohnung aus, um den „Zerstörern“ habhaft zu werden. Man sei auch einigen schon auf der Spur, so die Aplerbecker Zeitung am 30. März 1922.

Irgendwie wuchsen die Platanen dann aber doch und die relativ junge Straße wurde zu der wichtigsten im Stadtbezirk. Denn hier siedelte sich das große Schulzentrum mit zwei Sporthallen und Sportplatz an. Die Jugendfreizeitstätte ist hier ebenfalls zu Hause, genauso wie der Tennisclub Rot-Weiß.
Eisenbahnbrücke ist älter
Die Eisenbahnunterführung an der Schweizer Allee gibt es indes schon seit 1855 und sie sorgte dafür, dass Pferdefuhrwerke oder Fußgänger gefahrlos den Feldweg zwischen Aplerbeck und der Mark nutzen konnten. Auch das weit über die Dortmunder Grenzen hinaus bekannte Restaurant „Schweizer Bootschaft“, von dem augenzwinkernd gesagt wird, dass es der Grund für den Namen der Straße sei, sorgt für einen großen Bekanntheitsgrad der Allee.

Aus dem Jahr 1855 stammt vermutlich auch der jüdische Friedhof, der vor dem Bau der Straße mitten im Feld lag, weit außerhalb der Stadt. 1926 wurde er geschlossen und gehört nun zu den Baudenkmälern der Stadt Dortmund. Herausgefunden hat dies alles Rüdiger Kleff, Mitglied des Aplerbecker Geschichtsvereins.
Nachzulesen ist die Geschichte der Schweizer Allee unter anderem im November-Geschichtsblatt des Aplerbecker Geschichtsvereins.
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