
© Oskar Neubauer
Anwohner wehren sich gegen geplanten Burger King an der B1
Fastfood-Filiale unerwünscht
Anwohner der Detmar-Mülher-Straße sind weiterhin im Ungewissen. Kommt ein Burger King direkt vor ihre Haustür an die B1? Einen Teilerfolg in ihrem Kampf haben sie jetzt immerhin erzielt.
Die Anwohner der Detmar-Mülher-Straße sind das Kämpfen mittlerweile gewohnt. In den vergangenen Jahren haben sie immer wieder gegen die Ansiedlung einer Fast-Food-Filiale vor ihrer Haustür protestiert, sie haben Unterschriften gesammelt, sie sind in die politischen Gremien gegangen. Bis heute ist kein Restaurant gebaut worden.
Online-Petition hat mehr als 470 Unterstützer
Seit dem Frühjahr aber kämpfen die Familien wieder. Das Franchise-Unternehmen Schloss Burger plant den Bau einer Burger-King-Filiale mit Drive In an der Ecke B1/Detmar-Mülher-Straße. Das hatte es schon 2016 probiert, damals aber den Bauantrag zurückgezogen. Nun läuft seit September 2017 der nächste Versuch. Im April hatten die Anwohner daher unter dem Titel „Kein Burger King an der B1“ eine Online-Petition gestartet, die seitdem von mehr als 470 Unterstützern digital unterzeichnet wurde.
Im Mai verschickten sie eine schriftliche Anfrage nach Paragraf 24 Gemeindeordnung NRW an den Beschwerdeausschuss. Des Weiteren verschickten sie eine Liste mit Fragen an die Bezirksvertretung Innenstadt-Ost. „Eine konkrete Antwort haben wir bislang nicht erhalten“, sagt Anwohner Daniel Bläser. „Warum besteht von Seiten der Politik kein Interesse an der aktuellen Bauvoranfrage und warum werden die Fragen nicht explizit von der Verwaltung beantwortet?“, fragt er.
Immer wieder geht es in die Bezirksvertretung
Die Fragen der Anwohner drehen sich dabei insbesondere um Gutachten zur möglichen Verkehrs- und Lärmentwicklung. Anfang Juli erhielten die Nachbarn ein Schreiben von der Stadt mit dem Hinweis auf eine vorangegangene Sitzung des Gestaltungsbeirates. Demnach stellte sich in der Sitzung heraus, dass es noch „kleinerer“ Änderungen hinsichtlich der Parkplätze und des Schallschutzes bedurfte.
Jutta Bogdanski ist ebenfalls eine Anwohnerin der Detmar-Mülher-Straße. Sie vertrat ihre Nachbarn am 30. April bei der Sitzung der Bezirksvertretung Innenstadt-Ost und sagte: „Die Bauaufsicht hält ein Verkehrsgutachten nicht für nötig, weil sie davon ausgeht, dass der komplette Verkehr über die B1 fließt.“ Eine zusätzliche Auf- und Abfahrt auf Höhe der Max-Eyth-Straße wird von den Anwohnern als keinesfalls konfliktfrei erachtet.
Außerdem gehen die Anwohner davon aus, dass viele hungrige Kunden eher über die umliegenden Nebenstraßen anfahren werden. Oberbürgermeister Ullrich Sierau, der an diesem Tag in der Sitzung war, antwortete und erklärte, dass Burger King noch offene Fragen beantworten müsse.
Burger King hält sich mit Aussagen zurück
Am Dienstag (18.9.) war Jutta Bogdanski zum dritten Mal in der Bezirksvertretung und trug ihr Anliegen vor. Die Detmar-Mülher-Straße werde schon jetzt als Bypass für den Autoverkehr der B1 genutzt. „Wir haben außerdem eine schriftliche Bestätigung, dass es sich bei der Fläche um ein reines Wohngebiet handelt“, sagte sie. Hinsichtlich der Gutachten lägen ihr keine neuen Informationen vor. Am vergangenen Freitag jedenfalls habe sie eine Verkehrszählung an der B1 beobachtet.
Auf Anfrage dieser Redaktion nach dem aktuellen Planungsstand hielt sich Burger King zurück. „Der Franchise-Nehmer will an dieser Stelle weiterhin eröffnen, das Bestreben ist da. Weitere Details können wir nicht nennen, da wir uns derzeit noch in Verhandlungen befinden“, sagte eine Sprecherin.
Anwohner erhalten Akteneinsicht bei der Stadt
Von dieser Seite aus erhalten die Anwohner also keine Auskünfte darüber, ob tatsächlich mehrere Meter hohe Schallschutzwände (siehe Skizze) errichtet werden könnten, die im Bebauungsplan InOst 219 so nicht unbedingt vorgesehen sind. Sie erhalten auch keine Auskunft über die möglichen Öffnungszeiten der Filiale, über Anlieferungszeiten, über Verkehrs-, Geruchs- und Müllentwicklung. Einen Teilerfolg jedoch erzielten die Anwohner noch im August: Die Verwaltung hat ihnen Akteneinsicht gewährt.
(So könnte das Gelände nach Informationen dieser Redaktion nach dem Bau des Burger King aussehen)
Auf eine Anfrage dieser Redaktion zum aktuellen Planungsstand und zu etwaigen Gutachten sagte Heike Thelen, Sprecherin der Stadt Dortmund, dass das Prüfverfahren noch laufe: „Die Verkehrs- und Immissionsgutachten liegen vor, aber der Investor muss sie noch nacharbeiten“, so Thelen. Weitere Details könne sie aufgrund des laufenden Bauprüfungsverfahrens nicht nennen.
Daniel Bläser und seine Nachbarn aber werden weiter kämpfen. „Die Petition läuft noch, wir sammeln weitere Unterschriften“, sagt er. Außerdem wolle man mit produktivem Input aus der Bürgerschaft zur Seite stehen: „Wir sind bereit zum Gespräch.“