Der Straßenbelag rundum die Stadtrat-Cremer-Allee ist teilweise durch Wind und Wetter stark mitgenommen - der starke Verkehr zu den Stoßzeiten tut sein Weiteres. © Verena Halten (A)

Stadtrat-Cremer-Allee

Anwohner haben genug von Berufsverkehr und Dauerparken in der Gartenstadt

Täglich wälzen sich mehr als 4000 Autos durch die südliche Gartenstadt. Verärgerte Bürger fordern nun, dass die Stadtrat-Cremer-Allee abgebunden wird.

von Verena Halten

Gartenstadt

, 19.06.2019 / Lesedauer: 3 min

Die Gartenstadt ist durch ihr urbanes Ambiente ein ungemein beliebtes Wohngebiet. Doch sie ist nicht nur das: Sie ist im Berufsverkehr auch ein beliebtes Ziel für Autofahrer. Durch die Gartenstadt, vor allem über Straßen wie die Im Defdahl, führen nämlich zahlreiche Schleichwege, die zur B1 führen. Schleichwege wie die Detmar Mühler Straße, die Lübkestraße und die Obere Brinkstraße zum Beispiel. Und das ärgert bekanntlich die Anwohner.

Anwohner wie Elke Baums, die sich mit weiteren Bürgern aus ihrer Nachbarschaft zusammengetan hat, um das durch den täglichen Verkehrstrubel belebte Leben rundum die Stadtrat-Cremer-Allee wieder etwas ruhiger zu gestalten. Wie? Indem man die Stadtrat-Cremer-Allee und die Stangefolstraße von der Freie Vogel Straße abbindet, schlugen Baums und Co. während der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung (BV) Innenstadt-Ost vor.

Rückstau und rücksichtslose Autofahrer

Einer Verkehrszählung des Planungsamtes nach wälzen sich zurzeit täglich mehr als 4100 Fahrzeuge durch die südliche Gartenstadt. Laut dieser sei die Stadtrat-Cremer-Allee allerdings nur bedingt befahren. Etwas, das für Baums und Co. jedoch „nicht stimmig“ sei. „Unsere Wahrnehmung ist ein stetig ansteigender Verkehr“, sagt sie. Rückstaus bis zur Droste-Hülshoff-Straße und Wartezeiten von bis zu 20 Minuten seien hier unter der Woche an der Tagesordnung. Ebenso wie rücksichtslose Autofahrer, die durch waghalsige Überholmanöver versuchen würden, schneller ans Ziel zu kommen. Und das wäre nicht nur ein Störfaktor für die Anwohner, sondern auch eine Gefahrenquelle. Für alle, aber vor allem für die Kinder, die täglich durch die Gartenstadt zur Schule gehen.

Ein Grund für den stetig steigenden Verkehr sei die gewachsene Fülle an Dienstleistungszentren und Gastronomie im Umkreis, sagt Baums. Und die Tendenz sei steigend. Vor allem der weitere Ausbau der Stadtkrone Ost, etwa durch die Bebauung des ehemaligen Nixendorfgeländes, bereite den Anwohnern Sorge. Schon jetzt sei die Lärm- und Geruchsbelastung rundum die Stadtrat-Cremer-Allee zu den Stoßzeiten, so die Anwohner, nahezu unerträglich. Von der Belastung des Straßenbelags und des wertvollen Kopfsteinpflasters ganz zu schweigen, warfen Baums und andere Anwohner bei der Sitzung ein.

Dauerparker sorgen für Parkplatznot

Ein weiterer Punkt auf der Liste der Anwohner ist auch in der südlichen Gartenstadt die Parkplatzsituation. Täglich finden sich hier etwa 100 Fremdparker ein, die dauerhaft bis zu neun Stunden täglich die eh schon knapp bemessenen Parkflächen belegen. Hier fordern Baums und die anderen Anwohner eine überwachte Parkraumbewirtschaftung. Entsprechende Anträge und Anfragen wurden von der SPD-Fraktion und der Fraktion B90/Die Grünen gestellt.

„Wenn wir über eine Abbindung sprechen, müssen wir auch an die Konsequenzen denken“, warf Bezirksbürgermeister Udo Dammer (SPD) ein. Binde man den Verkehr an der einen Stelle ab, fließe er woanders lang. Und man könne angrenzende Stadtteile wie Hörde und Körne nicht einfach ohne Rücksprache ihrem Schicksal überlassen. Christiane Gruyters von der Fraktion B90/Die Grünen fügte währenddessen hinzu, dass es nicht nur damit getan wäre, den Anliegern das Parken zu verweigern. Stattdessen solle man darauf setzen, „Anreize zu schaffen, auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen.“

In den kommenden Monaten will sich die Bezirksvertretung näher mit dem Thema befassen. Vor allem, da der steigende Verkehr und der Mangel an Parkraum kein reines Problem der südlichen Gartenstadt sei, waren sich die meisten Politiker einig.

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